Er war ein Heldentenor und begeisterte insbesondere in den großen Wagner-Partien weltweit sein Publikum. Am 2. August 2016 würde Hans Hopf seinen 100. Geburtstag feiern.
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Wilhelm Furtwängler dirigierte die Neunte von Beethoven im Bayreuther Festspielhaus zu dessen feierlicher Wiedereröffnung 1951. Und während des berühmten Finalsatzes stand Hans Hopf inmitten eines prominenten, von Elisabeth Schwarzkopf angeführten, Solistenquartetts. Schnell hatte er über Augsburg den Weg an die renommierten Opernbühnen gefunden, nach Dresden, Berlin und München über Wien und Salzburg bis nach Mailand, London und New York.
Hans Hopf als Walther von Stolzing. | Bildquelle: Eduard Renner Unter den Regisseuren schätzte der gebürtige Franke, der insbesondere als Wagner-Sänger gebucht wurde, den Komponistenenkel Wieland Wagner: "Es ist ja durch Wieland Wagner überhaupt die ganze Entwicklung in der Regie anders geworden. Und natürlich stehen sie manchmal auf einer leeren Bühne, das ist nicht sehr einfach für den Sänger. Aber wenn man sich dann die Lichteffekte und das Bild von draußen anschaut, dann ist das doch beachtlich, was mit dem Licht und mit all diesen Dingen hergezaubert werden kann."
Als erster Bayerischer Kammersänger nach dem Zweiten Weltkrieg begeisterte Hans Hopf die Opernfans durch seinen stämmigen, geradezu saftig anmutenden Tannhäuser, Tristan und Siegfried sowie auch Walther von Stolzing. Die baritonale Grundierung prädestinierte den Tenor für das Heldenfach, überall schätzte man den konditionsstarken Mann auch wegen seiner "Mezza voce", die das Ergebnis seiner Anfänge in lyrischen Repertoire-Gefilden war.
Als für ihn zentrale Partie, in der er seine stimmlichen Tugenden voll ausspielen konnte, galt der Jägerbursche Max in Webers "Freischütz". Für Hopfs Rolleninterpretation dieses Antihelden in der romantischsten deutschen Oper interessierte sich sogar Erich Kleiber.
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