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BR-Klassik vergibt 2023/2024 einen Operetten-Frosch Der Frosch geht an die Bayerische Staatsoper für "Die Fledermaus"

Der BR-KLASSIK - "Operetten-Frosch" 2023/24 geht an die Bayerische Staatsoper für "Die Fledermaus" Inszeniert von Barrie Kosky.

Steckbrief

"Die Fledermaus“ von Johann Strauss (Sohn) an der Bayerischen Staatsoper - inszeniert von Barrie Kosky

Los geht´s … 
… mit einem beeindruckenden Fledermausballett in Otto Pichlers rasanter Choreografie zur von GMD Vladimir Jurowski ebenfalls temporeich dirigierten Ouvertüre.

Überraschung: 
…dass der Frosch nichts zu quaken hatte! Statt eines Kabarett-reifen Monologs legt Max Pollack einen Varieté-reifen Stepptanz mit Bodypercussion auf die Opernbretter, die so etwas auch noch nie gehört haben dürften. Dazu noch fünf Kaulquappen im Gefolge, Frosch, was willst du mehr?

Urkunde an die Bayerische Staatsoper für "Die Fledermaus" | Bildquelle: © BR-KLASSIK Operetten-Boulevard Bildquelle: © BR-KLASSIK Operetten-Boulevard

Größte Lacher:   
Der Auftritt des Gefängnisdirektors Frank als Chevalier Chagrin oder Eisensteins Irrlichtern bei Orlofskys Fest, zu lachen gibt es viel in dieser Inszenierung. Martin Winkler und Georg Nigl sind ein begnadetes Komikerduo. Wie Winkler im Glitzerslip versucht, komplett verkatert mit reichlich Restalkohol eine Treppe zu ersteigen, oder Nigl vor den Fledermäusen flieht ist Slapstick vom Feinsten. Überhaupt ist dieser Eisenstein eine Wucht: unwahrscheinlich mies, verlogen und dreist - und doch sympathisch, ein echter Wiener, der auch in der größten Blamage nicht untergeht. Ein Lump mit Schäh!

Herausragend:  
...auch die sängerischen Leistungen der Damen: Katharina Konradis blitzsaubere und charmante Adele, Diana Damraus quirlig-elegante Rosalinde, die bestens harmonierenden Ensembles und der von Klaus Bruns grandios verrückt ausgestattete Staatsopernchor. Der Orlofsky von Andrew Watts als türkisfarben gewandete Dragqueen im sich stets bewegenden und alptraumartig wandelnden Bühnenbild von Rebecca Ringst sind weitere beachtliche Hingucker

Aha-Effekt:
Der Wiener Walzertakt hat es wirklich in sich, besonders wenn ein derart     bewegunsfreudiges Ensemble voller Witz geführt wird und das bestens aufgelegte Staatsorchester sich unter der lustvollen Leitung des GMD ebenfalls schwungvoll in die Kurven legt.

Sei kein Frosch, küss ihn:  
Die Redaktion Operette ist begeistert und gratuliert, dem Regieteam und allen Mitwirkenden zu großem Operettenmut.

Inszenierung:
Barrie Kosky
Musikalische Leitung:
Vladimir Jurowski
Bühne:
Rebecca Ringst
Kostüm:
Klaus Bruns
Choreografie:
Otto Pichler

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