Der vierte BR-KLASSIK -"Operetten-Frosch" für die Spielzeit 2024/2025 geht das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz für "Das Walzerparadies" von Oscar Straus. Inszeniert von Oliver Pauli. Der Preis schließt die Nominierung für den Spielzeit-Frosch 2024/2025" ein.
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"Das Walzerparadies" von Oscar Straus im Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz - inszeniert von Oliver Pauli
Los geht´s
... mit einem bühnenbildgroßen Grammophon samt sich drehendem Plattenteller und leuchtendem Schalltrichter, ein starkes Bild!
Verblüffend:
... wie gut und leichtfüßig ein eigentlich für singende Schauspieler geschriebenes musikalisches Lustspiel wie Das Walzerparadies vom Sängerensemble eines kleinen Stadttheaters wie dem von Annaberg umgesetzt wird. Das spricht sowohl für die exzellente Stückauswahl, mit der sich das Eduard-von-Winterstein-Theater in den letzten Jahren mit seinen Ausgrabungen vergessener jüdischer Werke gerade auf dem Gebiet der Operette eine Ausnahmestellung erarbeitet hat, als auch für ein besonderes Geschick bei der Ensemblezusammenstellung.
Mitreissend:
... ist vor allem die Spielfreude dieses Ensembles, in dem es zwar durchaus Protagonisten gibt, das aber erstaunlich homogen spielt. Natürlich hat Richard Glöckner ein ganz spezielles Talent gerade für solch leichte Tenorrollen wie Poldi Polleder, aber auch seine Partnerin Zsófia Szabó beherrscht als Mitzi das genretypische Spiel von Ironie und Sentiment. Als deren Väter stehen ihnen László Varga und der eigentlich zu junge Jakob Hoffmann in nichts nach, wobei letzterer dieses Manko durch echtes Komödiantentum und einen schönen Bariton mehr als wettmacht. Als preußischer Schnösel brilliert Vincent Wilke und Leander de Marel hat als altersschlauer Großvater nicht bloß am Ende die Lacher auf seiner Seite.
Erstaunlich:
...wie stilsicher Schauspielkomponist Markus Teichler die Orchesterpartitur aus dem Klavierauszug neuinstrumentiert hat - für ein Salonorchetser, das Dieter Klug mit leichter Hand dirigiert. Nicht minder stilsicher trifft der junge Musicalregisseur Oliver Pauli den Ton dieser 30erJahre in seiner wunderbar spielerischen und körperbetont fast schon tänzerischen Inszenierung (er hat auch selbst choreographiert). Martin Scherms stilisiertes Bühnenbild gibt dem Ganzen den passenden konzeptionellen Rahmen und harmoniert wunderbar mit den marionettenhaften Operettenfiguren, die da kurz vor dem Anschluss Österreichs ein letztes Mal am Rande des Abgrunds tänzeln. In diesen Abgrund blickt die Inszenierung dann zwar nicht, aber er ist zu ahnen.
Sei kein Frosch, küss ihn: Das Team vom BR-Klassik Operettenboulevard ist begeistert und gratuliert dem Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz zu großem Operettenmut!
Inszenierung und Choreographie: Oliver Pauli
Musikalische Leitung: Dieter Klug
Ausstattung: Martin Scherm