Diskurs - Bayreuth 2020
Bernhard Neuhoff im Gespräch mit Dörte Schmidt und Dieter Grimm
Wer zahlt, schafft an, heißt es. Aber die Kunst ist frei - sagt das Grundgesetz. Der Staat muss sich also raushalten, wenn Künstlerinnen und Künstler kreativ sind. Aber zahlen soll er natürlich für die Kunst. Denn: "Bayern ist ein Kulturstaat", so heißt es in der Bayerischen Verfassung. Ohne staatliche Kulturfinanzierung wäre das kulturelle Leben, wie wir es in Deutschland kennen, nicht denkbar. Für ein Musiktheater-Festival wie die Bayreuther Festspiele gilt das erst recht. Ist das ein Widerspruch? Wie frei ist die staatlich finanzierte Kunst wirklich? Und warum haben auch Diktaturen wie das Nazi-Regime ein Interesse daran, eine freie Kunst zu simulieren? Darüber diskutiert Bernhard Neuhoff (BR-KLASSIK) mit dem ehemaligen Verfassungsrichter Prof. Dieter Grimm, der in Sachen Kunst- und Meinungsfreiheit zahlreiche wegweisende Urteile auf den Weg gebracht hat. Und mit der Musikwissenschaftlerin Prof. Dörte Schmidt, die über Emigration und das Kulturleben der Nachkriegszeit forscht.