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Album der Woche – John Willams: "The Fabelmans" Neuer Soundtrack für Steven Spielberg

John Williams ist in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Und er hat angekündigt, in Zukunft keine Filmmusik mehr schreiben zu wollen. Auf zwei Soundtracks dürfen sich Fans aber auf jeden Fall noch freuen: 2023 kommen sowohl der fünfte Teil der "Indiana Jones"-Reihe als auch Steven Spielbergs "Die Fabelmans". Es ist Spielbergs persönlichste Regiearbeit bisher – und das hört man auch der Musik an.

Bildquelle: Sony Classical

Der CD-Tipp zum Anhören

Ein zartes Klavierthema nimmt uns an die Hand und mit seinem nostalgischen Klang mit in die Vergangenheit: In "Die Fabelmans" erzählt Steven Spielberg von sich selbst. Von seiner eigenen Familie und Kindheit.

Spielberg und Williams – ein eingespieltes Team

Mit John Williams arbeitet Steven Spielberg inzwischen seit 50 Jahren zusammen: Sie haben Filme gemacht wie "E.T.", die "Indiana Jones"-Trilogie oder "Schindlers Liste". Und sie sind zu Freunden geworden. So klingt diese einfache Klaviermelodie nach Vertrautheit, nach Zuneigung, auch nach Glück – und ist nicht nur ein Beitrag zu einem ganz persönlichen, weil autobiografischen Filmprojekt, sondern auch die Würdigung einer Freundschaft. Das hört man den warmen Klaviertönen an, und das bestätigt auch Steven Spielberg selbst. Als John Williams ihm zum ersten Mal die Skizzen zu den "Fabelmans" an seinem Steinway vorgespielt habe, sei ihm gleich klar gewesen, dass er ihm damit das persönlichste Geschenk gemacht habe, das man sich nur vorstellen kann.

Kurz und bündig

Dieses Album wird lieben, wer …
… sich gern von einfachen Melodien und nostalgischen Klängen berühren lässt.

Dieses Album muss man haben, weil …
… es mit einer der letzten Kooperationen von Steven Spielberg und John Williams das Ende einer Ära dokumentiert.

Dieses Album ist zu kurz, weil …
… John Williams nur rund 20 Minuten Musik für die "Fabelmans" geschrieben hat.

Zwanzig Minuten Originalmusik

Wer sich auf ein ganzes Album, also vielleicht eine Stunde neue Musik von John Williams gefreut hat, der wird von dem Soundtrack zu den "Fabelmans" zumindest ein kleines bisschen enttäuscht sein. Denn es sind nur rund zwanzig Minuten neues Material von John Williams, dazu gibt es Klaviermusik von Friedrich Kuhlau, Muzio Clementi und Johann Sebastian Bach. Mitzi Fabelman, der Filmcharakter, den Steven Spielberg seiner Mutter nachempfunden hat, ist Pianistin. Also hat das Klavier einen festen Platz bekommen in der Filmmusik zu "Die Fabelmans". Bei einem Track hat John Williams auch Ausschnitte aus einer Sonate von Joseph Haydn kunstvoll in die eigene Musik eingewoben, wie alle Klavierparts auf dem Soundtrack-Album gespielt von der Pianistin des Los Angeles Philharmonic, Joanne Pearce Martin.

Klingender Verweis auf die jüdischen Wurzeln der Spielberg-Familie

In der Musik zu "Die Fabelmans" zeigt sich John Williams von seiner poetischen Seite. Einfache Melodien, nostalgische Spieluhrklänge und zarte Streicher machen diesen Soundtrack aus. Trotzdem wirkt er nicht banal, sondern erreicht mit wenigen Mitteln eine erstaunliche Vielschichtigkeit: Wenn beispielsweise wie aus der Ferne ein Melodiefaden herüberweht, der an Schindlers Liste erinnert. Diese Töne sind ganz sicher als klingender Verweis auf die jüdischen Wurzeln der Spielberg-Familie zu verstehen und vielleicht auch auf den Antisemitismus, den Steven Spielberg als Kind selbst erlebt hat und den er auch in "Die Fabelmans" aufgreift. Und vielleicht ist dieses kleine Zitat aus "Schindlers Liste" auch eine Reminiszenz an einen besonderen Moment der künstlerischen Zusammenarbeit der Ausnahmetalente Steven Spielberg und John Williams. Was für eine schöne Würdigung einer Freundschaft!

Infos zur CD

John Williams – "The Fabelmans" (Soundtrack)

Label: Sony Classical

Sendung: "Piazza" am 17. Dezember 2022 ab 8:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Donnerstag, 22.Dezember, 06:52 Uhr

Willi Beckenlehner

John Williams - Bester Komponist!

Kenne John Williams seit über 40 Jahren! Kam durch Star Wars, Superman und E.T. auf sein Werk! Für sein hohes Alter ist er erstaunlich produktiv und einfach meisterhaft geblieben!

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