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Goethe hat bis kurz vor seinem Tod an dem Text zu "Faust II" gearbeitet. Dann hat er das Werk in einem Umschlag versiegelt - als Vermächtnis für spätere Generationen. Seinen Zeitgenossen hat Goethe nicht zugetraut, den "Faust II" zu verstehen.
Auch Ludwig van Beethoven hat sich als Komponist unverstanden gefühlt, als er sein Spätwerk aufführen lässt. Mit der 9. Symphonie und den späten Streichquartette hat das Publikum kaum etwas anfangen können. Dennoch gelten Goethe und Beethoven heute als "Klassiker" und sind für den literarischen wie musikalischen Kanon stilbildend. Über Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen den beiden spricht Elgin Heuerding mit dem Literaturwissenschaftler (und profunden Musikkenner) Dieter Borchmeyer und dem (literarisch schreibenden) Musikologen Martin Geck.