BR-KLASSIK

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6 Stunden Faust-Musiknacht Auf den musikalischen Spuren von Faust

"Was die Welt im Innersten zusammenhält", möchte Faust erkennen. Inspiriert von Johann Wolfgang von Goethes Tragödie haben sich Komponisten wie Richard Wagner, Charles Gounod oder Gustav Mahler mit dem Stoff auseinander gesetzt. Der Faust-Mythos hat tiefe Spuren auch in der Musik hinterlassen. Einen Rundumblick bietet die Faust-Musiknacht auf BR-KLASSIK von und mit Elgin Heuerding am Samstag, 10. März.

Bildquelle: © Deutsche Grammophon

Prominente Gäste sprechen über Goethes Tragödie

Unbeugsam setzt Faust zu seiner letzten Rede an. Sein Wille zur Selbstbehauptung bleibt bis zum Tod ungebrochen. Johann Wolfgang von Goethe hat "Faust II" zu Lebzeiten nicht veröffentlicht: Er fürchtete, seine Zeitgenossen würden den Text nicht verstehen. Uns heute aber dürfte der "Wille zur Entgrenzung", wie Christian Gerhaher es nennt, sehr vertraut sein. Neben dem Bariton reflektieren die Gesangsstars Christiane Karg, Lioba Braun, Michael Volle oder René Pape über den "Faust". Sie alle singen Figuren aus Goethes Tragödie. Denn viele Komponisten haben sich davon inspirieren lassen oder aus Respekt vor dem Opus magnum auf andere Faust-Erzählungen zurückgegriffen, um die darin enthaltenen Menschheitsthemen in Symphonien, Sonaten, Opern oder Kantaten zu vertonen. Ob es um das "Ewig-Weibliche", das Dämonische oder die Klassik geht, mit dabei sind die Autoren Martin Geck, Dieter Borchmeyer, Nobert Abels und weitere.

Ablauf der Faust-Musiknacht

Samstag, 10. März 2018, 18:05-24:00 Uhr

18:05 Uhr: "Abstoßend, widerwärtig, furchtbar" – Faust: Geschichte und Mythos
Die Musiknacht in BR-Klassik beginnt mit "Mythos und Entstehung des 'Faust'". Die Autorin Elgin Heuerding lässt sich dabei auch die historischen Flügel der Goethe-Zeit im Weimarer Schloss zeigen und besucht das einzig erhaltene Goethe-Theater.

19:00 Uhr: "Als wenn die ewige Harmonie sich mit sich selbst unterhielte" – Goethe und die Klassik
Goethe und Beethoven gelten heute als "Klassiker" und sind für den literarischen wie musikalischen Kanon stilbildend. Über Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen den beiden spricht Elgin Heuerding mit dem Literaturwissenschaftler (und profunden Musikkenner) Dieter Borchmeyer und dem (literarisch schreibenden) Musikologen Martin Geck.

20:00 Uhr: "Das Ewig-Weibliche ..." – Goethe und die Frauen
Wie hast Du's mit der Religion? Wie hast Du's mit den Frauen? Goethes Fragen, abgewandelt, ins Heute geholt und spielerisch neu gestellt. Die Sängerinnen und Sänger Christiane Karg, Lioba Braun, Christian Gerhaher und Michael Volle antworten. Sie reflektieren über Unschuld und Jugend des Gretchens.

21:00 Uhr: "Man sieht doch gleich ganz anders drein" – Die großen Faust-Opern von Berlioz bis Busoni
Gesprächspartner in dieser Stunde der BR-Klassik Faust-Musiknacht ist Norbert Abels. Der Kulturwissenschaftler und Publizist ist auch Chefdramaturg an der Oper Frankfurt.

22:00 Uhr: "Ich bin der Geist, der stets verneint" – Genie und Hölle: Eine Dämonen-Galerie
Was wäre die Musik ohne Tritonus und Teufelstriller? Das Genie ohne eine Portion Wahnsinn? Die Schauspielerin Wiebke Puls führt durch diese Dämonen-Galerie.

23:00 Uhr: "Reiches, buntes und höchst Mannigfaltiges" – Faust in kosmopolitisch-musikalischen Umkreisungen
György Ligeti, Carl Orff, Alberto Ginastera, Alfred Schnittke, Lili Boulanger - so unterschiedlich diese Komponisten auch sind, sie alle haben sich vom Faust-Stoff inspirieren lassen. In dieser späten Stunde der BR-Klassik Faust-Musiknacht wird die vitale Vielfalt reflektiert werden, die sich in den verschiedensten Gattungen und Genres niederschlägt.

Die Faust-Musiknacht in Bildern

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