Als "Blutkünstler" wurde er bekannt, jetzt gibt es Gerüchte, dass der Aktionskünstler Hermann Nitsch in diesem Jahr eine neue "Walküre" für die Bayreuther Festspiele inszenieren soll, wie das österreichische Magazin "News" berichtet.
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Es sei immer sein Traum gewesen, einmal in Bayreuth zu inszenieren. "Vielleicht wird es ja einmal Wirklichkeit", so bestätigte jetzt indirekt der Aktionskünstler Hermann Nitsch die Gerüchte, er würde 2021 eine Neuproduktion der "Walküre" bei den Wagner-Festspielen auf die Bühne bringen. Unterstrichen wird Nitschs Engagement auch durch eine Aussage von Festspiel-Chefin Katharina Wagner, als sie bereits im Dezember 2020 einen namhaften Performancekünstler für die Festspiele 2021 in Spiel brachte. Noch will sie sich aber nicht zu konkreten Namen äußern.
Ich bitte noch um Geduld und möchte, dass zuerst alle Verträge unterschrieben sind.
Bekannt wurde Nitsch, Hauptvertretern des Wiener Aktionismus, als "Blutkünstler" mit Aktionen und Happenings wie Tierschlachtungen und Prozessionen. Auch mit der Oper kam der 82-Jährige schon Berührung: So inszenierte er 2011 für die Münchner Opernfestspielen Olivier Messiaens "Saint François d'Assise" – eine Inszenierung, die kontrovers aufgenommen wurde.
Es war immer mein Traum, in Bayreuth zu inszenieren.
Ob er danach noch einmal Opern inszenieren wolle – diese Frage hat Nitsch offengelassen: "Meine eigenen Sachen ja, fremde eher nicht." Doch es liegt nahe, dass der Aktionskünstler für Wagner gerne eine Ausnahme macht, denn das Werk des Komponisten würde ihn schon sein Leben lang faszinieren: "Wegen dieser wunderbaren, schwelgerischen, sinnlichen Musik, die den Klang über die Melodie hinaus zum Blühen bringt. Die Kunst war schon in ihren ersten Auftrittsformen mit dem Kult, der Religion und dem Gesamtkunstwerk verbunden. Und Wagner ist der Freileger des Gesamtkunstwerks. Er hat es zum Aufleuchten gebracht."
Sendung: "Leporello" am 15. Januar 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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