Mit weniger Vorstellungen als sonst im Festspielsommer üblich, aber sie finden statt, die Bayreuther Festspiele 2021. Festspielchefin Katharina Wagner gab jetzt einen Einblick in ihre Pläne. Nach der coronabedingten Absage der Veranstaltungen 2020 wird bei den Festspielen im kommenden Jahr einiges anders sein. Der bayerische Kunstminister Bernd Sibler sprach anläßlich der Weichenstellung für die Festspiele 2021 von einem "Signal der Hoffnung und des Aufbruchs in diesen schwierigen Zeiten".
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Auf dem grünen Hügel soll im Sommer 2021 gespielt werden, das ist das Ziel. Wenngleich die urspünglichen Pläne nach der Absage in diesem Jahr so nicht mehr zu halten sind. Denn die Spielpläne der Folgejahre haben sich dadurch verschoben, sagte Festspielchefin Katharina Wagner nach einer Sitzung des Verwaltungsrates am Donnerstag.
2021 werden deshalb weniger Vorstellungen geplant als sonst. Auf dem Spielplan 2021 stehen neben der Neuproduktion "Der Fliegende Holländer" mit der ersten Dirigentin der Festspielgeschichte, Oksana Lyniv, die Wiederaufnahmen der Produktionen "Die Meistersinger von Nürnberg" und "Tannhäuser". Außerdem sollen drei Vorstellungen der "Walküre" ermöglicht werden. Katharina Wagner kündigte dafür geheimnisvoll einen "namhaften Performance-Künstler" an.
Wiederaufnahme des "Lohengrin" soll erst 2022 bei den Bayreuther Festspielen auf die Bühne kommen. | Bildquelle: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath Eigentlich war für das kommende Jahr als Wiederaufnahme "Lohengrin" geplant, mit Kulissen von Neo Rauch und Dirigent Christian Thielemann am Pult. Doch diese Produktion soll erst 2022 wieder auf dem Spielplan stehen. Ein Grund dafür ist der Chor. Katharina Wagner rechnet damit, dass die Corona-Pandemie auch weiterhin noch Vorsicht nötig macht. Der Chor soll dann aus dem Chorsaal live übertragen werden, während auf der Bühne Kleindarsteller zu sehen sein sollen. Doch das brauche mehr Probenzeit und sei deshalb erst 2022 zu stemmen.
2022 soll dann auch die in diesem Jahr ausgefallene Premiere des "Ring des Nibelungen" in einer Neuinszenierung von Regisseur Valentin Schwarz möglich sein. Da heuer nicht geprobt werden konnte, soll ein großer Teil der Proben in der Festspielsaison 2021 abgehalten werden, sowie im Vorfeld der Aufführungen 2022.
Katharina Wagner, Chefin der Bayreuther Festspiele | Bildquelle: picture alliance/Nicolas Armer/dpa
Weitere Veranstaltungen gibt es 2021 im Rahmen der Reihe "Diskurs Bayreuth" - darunter eine einstündige von Gordon Kampe komponierte Fassung des "Rheingold" in der Konzeption von Nikolaus Habjan. In Planung ist außerdem eine Installation der Künstlerin Chiharu Shiota zur "Götterdämmerung".
Wie Katharina Wagner bekanntgab, soll im kommenden Jahr "jeder die Möglichkeit haben, sich selbst als der junge Siegfried zu fühlen und eine Begegnung mit einem Drachen zu erleben". Mehr wollte die Festspielchefin zu diesem Projekt aber noch nicht verraten.
Offen blieb nach der Sitzung des Verwaltungsrats, wie es mit Christian Thielemann weitergeht. Sein Vertrag als Musikdirektor läuft zum Jahresende aus. Eine weitere Personalie wurde ebenfalls noch nicht bekanntgegeben: Die Bayreuther Festspiele brauchen einen Nachfolger für Geschäftsführer Holger von Berg, der die Festspiele im April kommenden Jahres verlassen wird.
Sendung: "Leporello" am 10. Dezember 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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