Schon als Jugendlicher begeisterte sich Mendelssohn für Johann Sebastian Bachs "Matthäuspassion". Nun wird in Zürich ein wiederentdecktes Musikmanuskript mit Teilen daraus versteigert - in der Handschrift von Felix Mendelssohn Bartholdy.
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Eine wiederentdeckte Musikhandschrift mit Stücken aus Johann Sebastian Bachs "Matthäuspassion" soll am 1. April 2017 in Zürich unter den Hammer kommen. Dabei handelt es sich um ein Manuskript aus der Feder des 21-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy, wie aus einer handschriftlichen Anmerkung im Innendeckel des Einbandes hervorgeht. Laut dieser habe Mendelssohn die Arien für die Schwester seines Freundes Julius Schubring abgeschrieben, so das Auktionshaus Koller.
Die Noten, die sich im Besitz einer deutschen Familie befinden, werden in der kommenden Woche beim Schweizer Auktionshaus neben weiteren seltenen Manuskipten angeboten. Der Wert wird auf bis zu 160.000 Franken geschätzt, was einer Summe von umgerechnet rund 150.000 Euro entspricht.
Mit der ersten Aufführung der "Matthäuspassion" nach Bachs Tod begründeten Felix Mendelssohn Bartholdy und die Berliner Singakademie am 11. März 1829 die "Bach-Renaissance". Mendelssohn, der mit Bachs Musik aufgewachsen war, begeisterte sich schon früh für die in Vergessenheit geratene "Matthäuspassion". Gemeinsam mit einem Freund setzte er sich für ihre Wiederaufführung ein. Dafür kürzte Mendelssohn allerdings das Werk und rückte den Chor in den Mittelpunkt.