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Beethovenpreis 2016 für Fazıl Say Can Dündar sagt Laudatio ab

Der türkische Pianist Fazıl Say wird am 17. Dezember in der Bonner Kreuzkirche mit dem Beethovenpreis für Menschenrechte ausgezeichnet. Say suche "mit seinen Kompositionen immer wieder den Dialog zwischen Europa und der Türkei". Überschattet wird die Ehrung durch die Absage des türkischen Journalisten Can Dündar, der die Laudatio auf den Pianisten halten sollte.

Fazil Say (3. Februar 2010 in Essen) | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Die geplante Laudiatio Can Dündars, der bis bis August dieses Jahres Chefredakteur der regierungskritischen türkischen Zeitung "Cumhuriyet" war, hatte im Vorfeld einigen Wirbel ausgelöst. Deswegen habe man sich dazu entschieden, den Auftritt abzusagen, weil er "weitreichende, starke Reaktionen in Europa und der Türkei hervorgerufen" habe, so die Bonner Beethoven Academy.

Fazıl Say soll im Mittelpunkt stehen

Im Mai 2016 wurde Can Dündar, der inzwischen in Deutschland lebt, in der Türkei zu sechs Jahren Haft verurteilt aufgrund brisanter Enthüllungen seiner Zeitung "Cumhuriyet". An der Preisverleihung in Bonn wird er nun überhaupt nicht teilnehmen. Mit seinem Rücktritt will Dündar "seinen Freund Say im Mittelpunkt stehen lassen", teilte der Intendant der Beethoven Academy Thorsten Schreiber mit. Was hingegen nicht bedeute, "dass die Veranstalter vor möglichen Protesten eingeknickt seien. Sicherheitstechnisch hätten wir die Veranstaltung durchgezogen."

Auch Fazıl Say selbst war durch regierungskritische Äußerungen in Konflikt mit der Justiz seines Heimatlandes geraten. Erst im September wurde er nach jahrelangem juristischen Hin und Her durch ein Gericht in Istanbul endgültig für unschuldig erklärt, nachdem er 2013 wegen seiner kritischen und spöttischen Äußerungen über den Islam via Twitter zunächst zu zehn Monaten Haft verurteilt worden war.

Beethovenpreis

Der "Internationale Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion" wurde 2015 erstmals vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Schirmherr der Auszeichnung ist Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Aeham Ahmad. Der syrisch-palästinensische Pianist hatte in den Ruinen von Damaskus auf der Straße gegen die Gewalt in seinem Heimatland Syrien Klavier gespielt.

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