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Pianist Bruno Leonardo Gelber wird 80 Mitreißender Schwung und feiner Klangsinn
Bruno Leonardo Gelber wurde in Buenos Aires in eine musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater war Bratschist am Teatro Colón und seine Mutter ausgebildete Pianistin. Schon früh begann er Klavier zu spielen und beherrschte bald ganze Sonaten und Konzerte. Ein Ausbruch von Kinderlähmung zwang ihn zu einer Pause. 1960 gab Bruno Leonardo Gelber sein spektakuläres Debüt in Europa und war schnell auf den internationalen Konzertpodien sowie mit seinen Schallplattenaufnahmen erfolgreich. Am 19. März wird er 80 Jahre alt.
Bildquelle: Bruno Leonardo Gelber
Bruno Leonardo Gelber zum 80. Geburtstag
Das Porträt zum Anhören
Seit Beginn seiner Karriere war ein virtuos-temperamentvolles und süffig-klangschönes Klavierspiel sein Markenzeichen. Es vermittelt selbst in den anspruchsvollsten Sonaten Beethovens einen Eindruck müheloser Leichtigkeit, ja Lockerheit. Auch wenn Gelber durch die Folgen seiner Kinderlähmung am Stock aufs Podium ging, wirkte er am Flügel voller Energie und hochkonzentriert. Seit Ende der 1980er-Jahre haben sich seine Auftritte stark verringert. Abgesehen von wenigen Meisterkursen tritt er nur noch selten in Erscheinung. Besondere Aufmerksamkeit erregte Gelbers kantable Oberstimmengestaltung, die selbst in eher kompakt gefügten Stücken wie etwa den Rhapsodien op. 79 von Johannes Brahms betörend leuchtet.
Bis Bartók und nicht weiter
"Ich spiele 25 Konzerte und habe 15 Soloprogramme erarbeitet", beschreibt der Pianist sein Repertoire: "Es geht bis zur Grenze Bartók/Strawinsky, danach höre ich auf. Warum? Ich bin kein Genie, sondern ganz schlicht ein Interpret. Und ich will das spielen, was mir gefällt. Wenn mir etwas nicht gefällt, sehe ich keinen Grund, warum ich es dann spielen sollte."
Gelber spielt Beethovens "Waldstein-Sonate"
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Beethoven: Piano Sonata No.21 "Waldstein" / Bruno Leonardo Gelber (Movie Live)
Aussingen von Melodielinien
Das Klavierspiel des argentinischen Pianisten verbindet mitreißenden Schwung mit einem hochfeinen Klangsinn für das Aussingen von Melodielinien. Um die Moderne – aber auch um die Kammermusik – machte Bruno Leonardo Gelber einen Bogen. In erster Linie geht es ihm um die großen solistischen Klavierwerke von Komponisten wie Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann, Liszt oder Brahms.
Jugendlicher Beethoven
Im Jahr 1989 musizierte er zusammen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Beethovens Fünftes Klavierkonzert unter der Leitung von Sir Colin Davis. In dieser Aufnahme fasziniert Bruno Leonardo Gelber auch heute noch durch jugendlichen Elan, eine atemberaubende Technik und die leuchtende Intensität seines Oberstimmenspiels.
Sendung: "Allegro" am 19. März 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
