BR-KLASSIK

Inhalt

#MeToo: Beschluss des Deutschen Bühnenvereins Kodex gegen Machtmissbrauch

Zur Prävention gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch hat der Deutsche Bühnenverein auf seiner Jahreshauptversammlung einen "wertebasierten Verhaltenskodex" verabschiedet. Der soll nun von den Mitgliedstheatern und -orchestern kommuniziert und individuell weiterentwickelt werden.

Konzertbühne mit Orchesterbesetzung | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

"Dies ist kein Katalog, der menschliches Verhalten bis in den letzten Winkel hinein diktiert und ausleuchtet", kommentierte Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon den Beschluss. Der Kodex solle aber die Theater und Orchester bestärken, "mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder auszuhandeln, wie man miteinander umgeht und arbeitet".

Unabhängige Vertrauensstelle

Eine unabhängige Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt ist bereits auf den Weg gebracht: Ende Mai hatten Verbände und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche gemeinsam mit Vertretungen der Produzenten, Sender, Theater und Orchester einen Verein als Träger für die Vertrauensstelle gegründet. Die soll in wenigen Wochen in Berlin errichtet werden. Marc Grandmontagne, geschäftsführender Direktor des Bühnenvereins, hofft, "damit alle Betroffenen zu erreichen".

Weiterer Schritt

Ein weiterer Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit wurde auf der Versammlung beschlossen: die paritätische Besetzung aller Gruppenvorstände und Gremienpositionen in absehbarer Zeit. "Für die Gremien muss es in absehbarer Zeit eine geschlechtergerechte Besetzung geben", sagte Ulrich Khuon. "Nicht heute oder morgen, aber während der nächsten beiden Wahlperioden. Es geschieht ja auch schon, zum Beispiel im Vorstand der Intendantengruppe." Rund 300 Verwaltungsdirektoren, Intendanten, Kulturpolitiker und weitere Gäste hatten an der zweitägigen Jahreshauptversammlung teilgenommen.

    AV-Player