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Zum Tod von Christa Ludwig Die Opernwelt erinnert sich

Christa Ludwig ist am 25. April 2021 gestorben. In ihrem 93-jährigen Leben hat sie der Opernwelt unvergessliche Auftritte und Aufnahmen geschenkt. Wir versammeln hier Stimmen ihrer Kolleginnen und Freunde.

Wunderbare Gestalterin und Sängerin

"Ich kannte Christa Ludwig natürlich gut und habe sie sehr verehrt und bewundert. Schon seit meiner Schulzeit hab ich ihr nachgeeifert, und lebenslang war sie für mich ein großes Vorbild. Sie war eine große Persönlichkeit und eine wunderbare Gestalterin und Sängerin, ob Oper oder Konzert. Sie wusste genau, was sie machte mit ihrer herrlichen Stimme, diesem unverwechselbaren Timbre. Man hörte einen Ton und man wusste: Das ist Christa Ludwig. Sie hat alle Höhen dieses Berufs erreicht. Ich bin sehr traurig, dass sie jetzt gehen musste."

Brigitte Fassbaender, Mezzosopranistin und Intendantin

Sie war einmalig

"Christa Ludwig – mein großes Vorbild und mein Leitstern. Mein ganzes Leben lang habe ich ihre Aufnahmen gehört – zum Beispiel, wenn ich nicht mehr wusste: Wie singt man? Wie interpretiert man? Was für eine Künstlerin und Sängerin! Sie war einmalig, und sie wird ein Vorbild bleiben – auch für viele Sängerinnen nach mir. Auch in fünfzig Jahren wird man Christa Ludwig hönren, da bin ich ganz sicher. Danke, liebe Christa Ludwig!"

Anne Sofie von Otter, Mezzosopranistin

Große Trägerin unserer Kultur

"Ich habe Christa Ludwig als unglaublich humorvolle Frau erlebt. Und was wir von ihr haben dank der großen Technik, den vielen Fotos sowie den Aufnahmen und Videos ist, dass ihr Fixstern weiterleuchten wird und wir alle uns ein Stück von ihr abschneiden können. Natürlich wird sie als große Trägerin unserer Kultur weiterleben. Wir alle blicken zu ihr auf."

Diana Damrau, Sopranistin

Tragödie für die Musikwelt

"Der Tod von Christa Ludwig, einer großen Künstlerin, ist eine große Tragödie für die Musikwelt. Ich fühle mich geehrt, mit Christa Ludwig befreundet gewesen zu sein und denke gern an die Zusammenarbeit mit ihr zurück – sowohl im Wiener Musikverein als auch in der Scala. Ich werde sie nie vergessen."

Riccardo Muti, Dirigent

Ein strahlender Leuchtturm mit Humor

"Mit dem Tod der großartigen Christa Ludwig ist wieder eine von den ganz Großen, göttlichen Sängerinnen gegangen. Sie war für uns, für die jüngere Generation, immer wie ein strahlender Leuchtturm. Sie beherrschte eine beeindruckende Breite an Repertoire. Von ihr habe ich gelernt, dass man nicht nur Oper singen kann, sondern auch Lied, nicht nur tragisches, sondern auch komisches Repertoire. Das Erbe, das sie als Sängerin hinterlässt, ist enorm und wird uns noch Jahrzehnte begleiten. Unsere wenigen persönlichen Treffen haben mich tief berührt, denn Christa Ludwig besaß einen außergewöhnlichen, sehr direkten Humor, den ich wahnsinnig mochte. Wir haben nicht nur einmal zusammen gelacht. Ihre Aura, ihre Energie und ihre emotionale Statur waren so riesig, dass in einem Raum voller Menschen man sich nur auf sie konzentrierte. Ich werde sie für immer für ihre Meinungsstärke bewundern und ich glaube, man konnte nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich unglaublich viel von ihr lernen. Ich werde sie unbeschreiblich vermissen, genauso wie die ganze Musikwelt."

Elīna Garanča, Mezzosopranistin

Unglaubliche Meisterschaft und tiefe Menschlichkeit

"Mit Christa Ludwig ist eine der allerletzten wirklichen Größen des musikalischen 20. Jahrhunderts von uns gegangen. Die Bandbreite ihres Talents, ihre unglaubliche Meisterschaft und ihre tiefe Menschlichkeit haben mehrere Generationen von Musikliebhabern auf der ganzen Welt bewegt. Sie hat Hunderte von begabten Sängerinnen und Sängern in die Geheimnisse ihres Berufs eingewiesen. Eine einzigartige Künstlerin und ein einzigartiger Mensch!"

Vladimir Jurowski, Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB)

Hochintelligent, charmant und charismatisch

"Christa Ludwig ist gegangen – eine große Ära ist zu Ende! Es ist wirklich traurig, nicht nur deswegen, dass so eine Künstlerin und Persönlichkeit in unserem Leben, der Musik und Kunst fehlen wird, sondern dass ihren Platz niemand ersetzen kann ... Höchste Musikalität, darstellerische Kunst, analytische Gabe, pädagogisches Talent, dies alles in einer hochintelligenten, charmanten und charismatischen Person und Sängerin! Was für ein Glück für uns alle, Ihre Zeitgenossen und Kollegen, dass wir ihre Kunst genießen durften! Was für ein Glück für die nächsten Generationen, dass so viele Aufnahmen von Ihrer Kunst geblieben sind!"

Michail Jurowski, Dirigent

Enorme Bandbreite des Repertoires

"Ich habe Christa Ludwig erst in späteren Jahren privat kennengelernt. Sie war zweifellos eine der bedeutendsten Sängerinnen des 20. Jahrhunderts mit ihrer enormen Bandbreite des Opern-Repertoires. Aus dem Blickwinkel eines Liedbegleiters war sie wohl eine ganz wichtige Botschafterin des Schaffens von Gustav Mahler, vor allem bei ihrer Zusammenarbeit mit Leonard Bernstein. Unvergesslich bleibt für mich das kurzfristige Einspringen 1968 zusammen mit Walter Berry und Leonard Bernstein im Wiener Konzerthaus mit den Liedern aus 'Des Knaben Wunderhorn' nach einer Absage Fischer-Dieskaus zwei Tage zuvor. Als erste namhafte Sängerin hat sie in den späten Siebzigerjahren Schuberts 'Winterreise' in ihre Konzertprogramme aufgenommen, ein damals kühner Entschluss zum Bruch eines Tabus. Sie wird für immer unvergessen bleiben.

Helmut Deutsch, Pianist

Zu Lebzeiten eine Legende

"Christa Ludwig war bereits zu Lebzeiten eine Legende. In Oper, Oratorium und Lied setzte Christa Ludwig mit ihrem Gesang und ihrer Persönlichkeit vergleichslose Maßstäbe. Die Salzburger Festspiele haben ihr unendlich zu danken.“

Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele

Für immer unvergessen

"Christa Ludwig war Kammersängerin, Ehrenmitglied und Trägerin des Goldenen Ehrenrings der Wiener Staatsoper. Unglaubliche 769 Vorstellungen in 42 Rollen hat sie hier gesungen. 1994 verabschiedete sie sich als Klytämnestra in 'Elektra' von ihrem Wiener Opernpublikum, für das sie immer unvergessen bleiben wird."

Wiener Staatsoper

Wichtige Rolle in der Orchestergeschichte

"Mit dem Tod von Christa Ludwig ist eine der größten Stimmen des 20. Jahrhunderts verstummt. Seit 1955 war Christa Ludwig mit den Wiener Philharmonikern zusammen verbunden. 1995 wurde sie zum Ehrenmitglied unseres Orchesters ernannt. Bis zum Ende ihres Lebens war sie Gast bei vielen Philharmoniker-Auftritten. Mit Christa Ludwig erlebten die Wiener Philharmoniker viele musikalische Highlights. Durch ihre legendäre Zusammenarbeit mit Dirigenten wie etwa Karl Böhm, Leonard Bernstein und Herbert von Karajan sowie ihre zahlreichen Auftritte in Opern und Konzerten spielte sie eine wichtige Rolle in der Orchestergeschichte, und zwar über einen langen Zeitraum hinweg."

Daniel Froschauer, Vorsitzender der Wiener Philharmoniker

Verwendete Quellen: Facebook, Instagram, persönliche Statements gegenüber BR-KLASSIK

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Mittwoch, 28.April, 12:47 Uhr

Irja Auroora

Christa Ludwigs Tod

Eine Jahrhundert-Sängerin ist von uns gegangen. Ich empfinde grosse Trauer, denn sie war einmalig.

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