Die Couch im Wohnzimmer oder ein Sitzplatz im großen Konzertsaal? Wir haben in den sozialen Netzwerken von BR-KLASSIK nachgefragt, wie Sie das Kulturleben in der Corona-Zeit wahrnehmen und ob Ihnen Konzertbesuche gerade schwer oder leicht fallen.
Bildquelle: CHROMORANGE | Christian Ohde
Es ist unbestritten: Die uneinheitlichen Corona-Regeln bergen nicht nur für Kultur-Veranstalter viele Herausforderungen, sondern auch fürs Publikum. 2G, 3G oder 3G plus? Mit Abstand? Ohne Maske? Trotz der oft verwirrenden Vorschriften, schreiben uns einige Konzertbegeisterte in den sozialen Netzwerken von BR-KLASSIK, wollen sie sich nicht abschrecken lassen. Gerade jetzt, wo Konzerte endlich wieder stattfinden können. Die Ansteckungsgefahr würde durch die 3G-Regel verringert und auch das Abstandhalten und Masketragen vermitteln unserer Community ein sicheres Gefühl. Doch wenn die 2G-Regel gilt und damit manchmal auch die Maske fällt, wird vor Konzerten auch zurückgeschreckt. Dazu kommentieren einige Nutzerinnen und Nutzer: Gerade in Zeiten ansteigender Infektionszahlen fühle sich die Nähe zu unter Umständen hüstelnden Sitznachbarn seltsam an. Für viele ein Grund, nicht ins Konzert zu gehen.
Die Vorstellung, wieder eng an eng mit unbekannten Menschen zu sitzen, und dann noch ohne Maske, behagt mir nicht.
Auch ein großes Thema in der Kommentarspalte: die Maskenpflicht. Drei Stunden Oper mit Mundschutz und beschlagener Brille ist nicht für jeden die Fahrt in die Kulturstätte wert. Ungeimpfte müssen zusätzlich kostenpflichtige Tests kaufen, ein Teil der Gesellschaft würde so zwangsläufig vom Gemeinschaftserlebnis ausgeschlossen, meinen einige Kommentatoren: "Ich kann mir als Rentnerin keine kostenpflichtigen Test plus Ticket leisten", schreibt zum Beispiel Erika S.
Die 3G- und 2G-Regelungen mit den daraus resultierenden Kontrollen sind nicht jedermanns Sache. Zugleich ist die kostenpflichtige Testerei für Ungeimpfte auch ein Kriterium des Fernbleibens der zahlreichen Fans.
Doch auch positiv gestimmte Kommentare erreichen uns über Social Media: Denn es gibt sie offensichtlich noch, die einprägsamen Konzerterlebnisse – trotz Corona-Pandemie. Christian K. berichtet freudig von brechend vollen Klasssik-Veranstaltungen in Paris, Salzburg und München, die er erst vor kurzem miterlebt hat: "Mega!"
Ein Wunsch schlägt sich in der lebhaften Community-Diskussion deutlich durch: Die Veranstalter sollten doch nicht "eisern auf alte(n) Konzertformate(n) beharren". Mehr spannende Konzepte würden der Klassikszene gut tun, meinen BR-KLASSIK-Nutzerinnen und Nutzer. Dann würde vielleicht nicht nur der Corona-Stubenhocker wieder ins Konzert gelockt, sondern auch der ein oder andere Klassik-Neuling.
Sendung: "Leporello" am 5. November 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Mittwoch, 10.November, 10:12 Uhr
Schertel
Kommentar im BR: Der Kultur Lockdown wird kommen
Warum muss vom BR ein neuer Kultur-Lockdown herbeigeredet werden? Die bisherigen Erfahrungen mit 3G plus und 2G sind doch hervorragend, sogar ohne Maske. Nicht zuletzt die Konzerte in der Isaphilharmonie haben gezeigt: Es funktioniert. Und wenn es immer noch nicht ausreicht, dann meinetwegen zusätzlicher Schnelltest zum Impfnachweis. Ein neuerlicher Lockdown für die Kultur wäre wirklich verheerend, insbesondere auch für die Künstler und Kulturschaffenden. Und ist nach den jetzigen Erfahrungen auch nicht zu rechtfertigen.