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"Der feurige Engel" Die Münchner Erstaufführung in vier Stichworten

Was liefert die Story, wo hat der Meister das Werk komponiert - und was hat seine dritte Symphonie mit der Oper zu tun? Annika Täuschel liefert die wichtigsten Fakten zur Münchner Erstaufführung von Sergej Prokofjews Oper "Der feurige Engel" am 29. November.

Die Story

Renata ist eine verzweifelte Frau an der Grenze zum Wahn. Sie fühlt sich verfolgt und halluziniert. Als Kind, so erzählt sie in ihrem Monolog, sei ihr ein feuriger Engel erschienen. Sein Name: Madiel. Er war ihr näher als alle Menschen. Als Renata älter wird und sich mit dem feurigen Engel auch körperlich vereinigen will, verschwindet dieser verärgert. Seit dieser Zeit ist Renata auf der Suche nach dem mysteriösen Geliebten und trifft zu Beginn der Oper auf Ruprecht. Ein "Spiel ohne Regeln" beginnt …

Ein Russe in Ettal

Prokofjew komponierte seine zweite Oper "Der feurige Engel" von 1919 bis 1927. Anfang der 1920er-Jahre lebte er knapp zwei Jahre im oberbayerischen Ettal, hier entstanden weite Teile der Partitur. Vorlage ist der Roman "Der feurige Engel" von Valerij Brjussov, ein berühmter russischer Symbolist. Brjussov hat seinen mystischen und zum Teil autobiographischen Roman 1907 in Russland veröffentlicht; Prokofjew kam mit dem Werk erstmals 1918 während seiner Zeit in Amerika in Kontakt.

Zu Lebzeiten nie gespielt

Prokofjews Oper "Der feurige Engel" wurde zu Lebzeiten des Komponisten nicht aufgeführt. Die konzertante Uraufführungfand ein Jahr nach Prokofjews Tod am 25. November 1954 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris in französischer Sprache statt. Die szenische Uraufführung in italienischer Sprache war am 29. September 1955 am Teatro La Fenice in Venedig. Die erste Aufführung in Russland fand erst 1991 am St. Petersburger Mariinskij-Theater statt. Die Premiere am 29.11.2015 an der Bayerischen Staatsoper ist zugleich die Münchner Erstaufführung.

Eine Oper als Symphonie

Die Zwischenspiele der Oper verarbeitete Prokofjew 1928 zu seiner 3. Sinfonie. Diese wurde ein Jahr später in Paris unter der Leitung von Pierre Monteux uraufgeführt. Prokofjew selbst mochte das Stück und notierte 1928: "Mir scheint, dass es mir in dieser Sinfonie gelungen ist, meine musikalische Sprache zu vertiefen." Mittlerweile gibt es einige Gesamtaufnahmen des „Feurigen Engels“ auf CD, unter anderem mit den Dirigenten Valery Gergiev und Neeme Järvi.

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