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Christian Thielemann und die Berliner Staatskapelle "Wer weiß, was sich hier tut"

Der Dirigent Christian Thielemann will sich nicht auf eine mögliche Nachfolge von Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden festlegen. "Ich bin momentan gar nicht darauf aus, dass ich sowas in Erwägung ziehe", sagte Thielemann am Donnerstag in Berlin. Er sei noch zwei Jahre lang Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, "und dann schauen wir mal weiter, was sich so ergibt", sagte der 63-Jährige.

Der Dirigent Christian Thielemann | Bildquelle: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Bildquelle: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Wegen einer Erkrankung des 79-Jährigen Daniel Barenboim hat Christian Thielemann kurzfristig das Dirigat für die Neuinszenierung von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" an der Beliner Staatsoper Unter den Linden übernommen. Das kolossale Werk aus vier Opern bringt die Staatsoper vom 2. Oktober an mit allen Premieren innerhalb einer Woche auf die Bühne. Die seit neun Jahren laufenden Vorbereitungen zielen auch auf Barenboims 80. Geburtstag am 15. November.

Christian Thielemann als Nachfolger von Daniel Barenboim?

Dirigent Daniel Barenboim | Bildquelle: Peter Adamik Hat in Berlin einen Vertrag bis 2027: Daniel Barenboim | Bildquelle: Peter Adamik Ist Christian Thielemann dann vielleicht auch ein Kandidat als Nachfolger von Daniel Barenboim? Dessen Vertrag läuft bis 2027. Thielemann verweist auf seinen vollen Kalender mit Planungen bis ins Jahr 2028. "Aber das Leben spielt ja komische Spiele. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich jetzt für den Ring hier sein würde", sagte er. "Wer weiß, was sich hier tut. Ich bin ja aus Berlin." Thielemann, der in Potsdam lebt, hätte eigentlich jetzt Urlaub gehabt. "Ich wäre jetzt Fahrrad auf Sylt gefahren."

Aber das Leben spielt ja komische Spiele.
Dirigent Christian Thielemann

Für Christian Thielemann muss es passen

Wichtig ist für Christian Thielemann, mit Orchestern zusammenzuarbeiten, zu denen er passe. Und das müsse ergebnisoffen bleiben. Er könne nicht sagen, er wolle unbedingt dahin. "Denn wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Die Staatsoper ist ein Haus, wo man in jedem Fall sehr gerne wiederkommen würde." Die Zusammenarbeit vor allem mit dem Orchester bezeichnete er als "einfach formidabel. Wir haben uns sofort verstanden."

Thielemann ist begeistert von Regisseur Dmitri Tcherniakov

Dmitri Tcherniakov | Bildquelle: © dpa / Claudia Esch-Kenkel Regisseur Dmitri Tcherniakov hat offenbar einen neuen prominenten Fan: Christian Thielemann | Bildquelle: © dpa / Claudia Esch-Kenkel Für den russischen Regisseur Dmitri Tcherniakov gab es viel Anerkennung von Thielemann. Dessen Arbeit sei "hoch beeindruckend. Er ist ein ganz großer Künstler. Er hat Ideen, die völlig nachvollziehbar sind. Es ist stringent von A bis Z erzählt", sagte Thielemann. Auch scheine Tcherniakov den "Ring", das Werk umfasst rund 16 Stunden, auswendig zu können. "So etwas habe ich selten erlebt, muss ich sagen – und ich habe mit vielen tollen Regisseuren gearbeitet, die die Stücke immer gut kannten. Aber bei Tcherniakov bin ich fassungslos." Der Regisseur sei absolut unkompliziert im leichten Angleichen. Thielemann habe sich die Inszenierung angeschaut "und war überzeugt, dass es gut war".

Ich glaube, wir sind ein Herz und eine Seele.
Christian Thielemann über Regisseur Dmitri Tcherniakov

Sendung: "Allegro" am 23. September, ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Mittwoch, 05.Oktober, 12:46 Uhr

Frank Frei

Verbrannte Erde

Christian Thielemann hat überall wo er Chef war ( Nürnberg, München, Deutsche Oper Berlin, Dresden) verbrannte Erde hinterlassen. Vermutlich hat kein Dirigent jemals so viel Chaos angerichtet. Sein Umgang mit Mitarbeitern ist katastrophal, das weiß jeder, der mit ihm zu tun hatte. Natürlich dirigiert niemand Wagner so gut wie er, leider aber nur Wagner. Administrative Verantwortung sollte er keinesfalls bekommen, auch in seinem eigenen Interesse.

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