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Neue Ergebnisse im Fall Plácido Domingo Anschuldigungen sind glaubwürdig

Die Anschuldigungen gegen Starsänger Plácido Domingo wegen sexueller Übergriffe sind einer von der Oper Los Angeles beauftragten Untersuchung zufolge glaubwürdig. In zehn Fällen sei Domingo vorgeworfen worden, "unangemessenes Verhalten" an den Tag gelegt zu haben, heißt es in dem am Dienstag (Ortszeit) von dem Opernhaus veröffentlichten Bericht. Weitere bisher geplante Auftritte Domingos werden nun auch nicht stattfinden.

Plácido Domingo | Bildquelle: Ruben Martin / Sony

Bildquelle: Ruben Martin / Sony

Die Anschuldigungen seien wegen der Ähnlichkeiten in den Berichten glaubwürdig – auch wenn der Grad des Unbehagens unterschiedlich sei, über den die Frauen berichtet hätten. Nach den Vorwürfen war Domingo bereits im Oktober als Chef der Oper in Los Angeles zurückgetreten.

Im Bericht schildern einige Frauen, sie hätten sich nicht unwohl gefühlt, andere dagegen beschreiben ein "beträchtliches Trauma" erlitten zu haben. Einige Betroffene gaben an, dass sie sich "wegen Herrn Domingos Wichtigkeit und seines Rangs entmutigt gefühlt hätten, über den Missbrauch zu berichten." Die Untersuchung dauerte sechs Monate und wurde von einer Anwaltskanzlei durchgeführt.

Domingo weist Vorwürfe zurück

Dem Bericht der Kanzlei zufolge wurden 44 Personen befragt – und auch Domingo selbst. Das Ermittlungsteam sammelte rund 500.000 Dokumente und prüfte mehrere Tausend davon im Zusammenhang mit den Anschuldigungen eingehend. Zur Befragung Domingos hieß es in der Veröffentlichung, der Opernstar habe alle Anschuldigungen zurückgewiesen und sei bei seiner Aussage geblieben, alle Interaktionen seien einvernehmlich erfolgt. Die Verfasser des Berichts ergänzen, dass nicht alle Erklärungen des Sängers glaubwürdig gewirkt hätten.

Keine Anhaltspunkte für Gegenleistungen

Unter anderem aufgrund von Interviews mit den für Besetzungen zuständigen Mitarbeitern sieht die mit der Untersuchung betraute Anwaltskanzlei keine Anhaltspunkte für einen Machtmissbrauch durch Domingo an der LA Opera. Das gilt sowohl im Hinblick auf versprochene Gegenleistungen als auch für etwaige Bestrafungen durch Benachteiligungen im Opernbetrieb.

Die Stellungnahme der LA Opera können Sie hier im Original lesen.

Weitere Absagen

Bei den Frauen, die ihm sexuelle Übergriffe vorwerfen, hatte Domingo sich Ende Februar entschuldigt. In einer öffentlichen Erklärung hieß es: Er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln. Eine Untersuchung der US-Musikergewerkschaft (AGMA) hatte die Vorwürfe bestätigt. Am Dienstag nun hat Domingo seine für Ende März geplanten Auftritte an der Hamburger Staatsoper abgesagt. Wie das Haus mitteilte wegen gesundheitlicher Bedenken: Dem 79-Jährigen sei das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, zu groß. Ebenfalls am Dienstag sagte die Deutsche Oper Berlin die geplanten Auftritte Domingos ab. Wegen Domingos persönlicher Entschuldigung wegen sexueller Übergriffe habe das Haus sich zur Absage entschieden, hieß es. Mehrere andere Opernhäuser hatten Domingo bereits davor wegen der Vorwürfe aus dem Programm genommen.

Sendung: "Leporello" am 11. März 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Diesen Artikel haben wir am 12. März um 20:10 Uhr um den Absatz unter der Überschrift 'Keine Anhaltspunkte für Gegenleistungen' ergänzt.

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