Nach dem Skandal um die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang bei der diesjährigen ECHO-Verleihung ziehen die Verantwortlichen Konsequenzen: Der Bundeverband Musikindustrie teilt mit, es werde den "ECHO" nicht mehr geben.
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Die Entscheidung gegen den Preis fiel gestern in einer außerordentlichen Sitzung des Vorstands des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI). Nach der Auszeichnung für die Rapper Kollegah und Farid Bang, deren Texte als rassistisch, antisemitisch und gewaltverharmlosend kritisiert werden, hatten zahlreiche Künstler ihre Preise zurückgegeben und sich öffentlich vom ECHO distanziert.
Man wolle keinesfalls, dass der Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird, teilt der Verband mit. Das um den diesjährigen ECHO herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole.
Die Marke ECHO sei stark beschädigt worden, ein Neuanfang sei nötig. Die bisher für die Preisentscheidungen verantwortlichen Gremien stellen ihre Arbeit ein. Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe sollen vollständig erneuert werden. Auch beim ECHO KLASSIK und beim ECHO JAZZ werde es eine Neuaufstellung geben. Man sei auch bereits an Institutionen herangetreten, damit diese die gesellschaftlich notwendige Debatte über die Kunstfreiheit und ihre Grenzen mitgestalten könnten.
Die Jazz-Preise werden am 31. Mai in Hamburg wie geplant verliehen, allerdings in kleinerem Kreis ohne TV-Inszenierung, heißt es auf der Website des BVMI. Im Fokus sollen die Künstlerinnen und Künstler und ihre Musik stehen.
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