BR-KLASSIK

Inhalt

Salonen folgt auf Tilson Thomas Ein Finne für San Francisco

Esa-Pekka Salonen wird ab Beginn der Spielzeit 2020/21 neuer Chefdirigent der San Francisco Symphony. Er tritt damit die Nachfolge von Michael Tilson Thomas an, der in den letzten 25 Jahren als "Music Director" in der kalifornischen Metropole tätig war. Salonen war bereits von 1992 bis 2009 Chefdirigent in Los Angeles. Zu den Klangkörpern, bei denen er regelmäßig gastiert, zählt auch das BR-Symphonieorchester.

Esa-Pekka Salonen probt mit dem Hochschulsymphonieorchester | Bildquelle: Astrid Ackermann

Bildquelle: Astrid Ackermann

Am 5. Dezember teilte die San Francisco Symphony mit, dass Esa-Pekka Salonen im September 2020 seinen Posten als "Music Director" übernehmen werde. Salonen, der in Helsinki geboren wurde und im Juni seinen 60. Geburtstag feierte, wird einen Fünfjahresvertrag erhalten. Bereits im Januar 2019 dirigiert er in seiner Funktion als Designierter Musikdirektor ein Konzert in San Francisco. Bis zu seinem endgültigem Amtsantritt wird er noch mehrmals mit dem Orchester auftreten. Der bisherige Chefdirigent, Michael Tilson Thomas, wird am Ende seiner Tätigkeit auf eine fünfundzwanzigjährige Amtszeit zurückblicken können.

In San Francisco werden große Ideen erdacht; das finde ich unwiderstehlich.
Esa-Pekka Salonen

Keine Angst vor Neuer Musik

Der Geschäftsführer der San Francisco Symphony, Mark C. Hanson, hob Salonens Leidenschaft für Innovation hervor, die dieser mit dem Orchester teile. Salonen seinerseits sagte über das Orchester, es sei ein Spitzenensemble, berühmt und anerkannt nicht nur für seine Interpretation klassischer Meisterwerke, sondern vor allem dafür, keine Angst vor neuen Kompositionen zu haben und diese mit derselben Sorgfalt anzugehen wie die Säulen des Repertoires. "In San Francisco – und in diesem Orchester – werden große Ideen erdacht und die dazugehörigen Taten vollbracht", ließ er verlauten. "Und das finde ich unwiderstehlich".

Oft zu Gast in München

Esa Pekka Salonen hatte in der Vergangenheit Chefdirigentenposten unter anderem beim Schwedischen Radio-Sinfonie-Orchester, beim Philharmonia Orchestra London und nicht zuletzt beim Los Angeles Philharmonic inne, wo er, wie sein Vorgänger Tilson Thomas in San Francisco, viel dafür leistete, klassische und auch zeitgenössische Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. In seiner Heimat Finnland studierte er nicht nur Dirigieren, sondern auch Komposition. Gerade in den letzten Jahren widmet er sich wieder verstärkt dem Komponieren. Salonen ist als Gastdirigent auf der ganzen Welt unterwegs. Er gilt als Experte für Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Aber auch das spätromantische Repertoire vor allem aus seiner skandinavischen Heimat liegt ihm am Herzen – zum Beispiel die Werke von Jean Sibelius. Beim BR-Symphonieorchester ist er regelmäßig zu Gast, auch als Dirigent eigener Werke. Zuletzt stand er im Oktober 2017 am Pult des Orchesters; er dirigierte unter anderem Sibelius' Symphonien Nr. 6 und 7 und sein eigenes Violinkonzert mit dem Ersten Konzertmeister Anton Barachovsky als Solist.

    AV-Player