BR-KLASSIK

Aus der Wiedereröffnung des Staatstheaters am Münchner Gärtnerplatz im November 2016 wird nichts. Intendant Köpplinger muss sich darauf einstellen, noch länger auf andere Spielstätten auszuweichen. Ein Problem, mit dem er gerechnet hat.

Seit 2012 ist das Theater am Gärtnerplatz geschlossen und wird komplett saniert. Am Dienstag wurde nun bekannt, dass am geplanten Wiedereröffnungstermin im November 2016 nicht festgehalten werden kann. Grund sind wohl sich verzögernde Bauarbeiten. Josef Köpplinger sagte dazu dem Bayerischen Rundfunk: "Wir warten auf die Informationen vom Bau- und Innenministerium."

Für den Ernstfall vorgedacht

Tatsächlich muss Intendant Köpplinger seinen "Wanderzirkus", wie er sagt, weiterhin auf anderen Bühnen unterbringen. Und nun eben bis Oktober 2017. Zu den derzeitigen Spielstätten gehören das Prinzregententheater, die Reithalle, die Muffathalle und das Cuvilliéstheater. Zur Frage, ob diese Spielstätten im kommenden Jahr überhaupt noch verfügbar sind, gab Köpplinger gegenüber BR-KLASSIK zu verstehen, er habe die Verzögerung der Wiedereröffnung des Stammhauses miteinkalkuliert: "Natürlich überlegt man sich einfach verschiedene Module, die im Ernstfall den Betrieb weiter möglich machen. Das Schwierige daran ist, dass wir ein Ensemble verpflichtet haben, dessen Mitglieder in den Startlöchern stehen und jetzt nicht den Repertoire-Betrieb durchführen können. Aber wir haben für den Ernstfall immer vorgedacht. Da ist mir lieber ich habe zwei, drei Lösungen parat, als überlaufen zu werden."

Auf welche Bühnen das Gärtnerplatztheater weiterhin ausweichen werde, wollte Köpplinger noch nicht verraten. "Aber wir haben Räume", sagte er und stellte auch klar: Sollte sich die Wiedereröffnung nochmals verschieben, also erst später als 2017 stattfinden, "dann würde wahrscheinlich - obwohl ich ein ziemlich belastbarer Kerl bin - meine Geduld nicht reißen, aber in Stille weg wegsacken."

Das Kunstministerium verwies in Sachen Gärtnerplatztheater-Baustelle an die zuständige Behörde. Das Staatliche Bauamt München 1 war am Mittwoch wiederum nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Derzeit sind die Kosten für die Sanierung auf 96 Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich sollten die Arbeiten im November 2015 abgeschlossen sein.