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Geheimcode im Geigenhandel geknackt Die verdeckte Sprache der Händler

Wieviel kostet eine Geige? Welche Summe kann ein Händler verlangen? Und was ist ein Instrument tatsächlich wert? Das Geschäft mit kostbaren Streichinstrumenten war schon immer undurchsichtig. Französische Forscher haben jetzt einen Geheimcode geknackt, mit dem Händler im 19. Jahrhundert verdeckt untereinander kommunizierten.

Geigen hängen in einem Schrank | Bildquelle: picture alliance / maxppp

Bildquelle: picture alliance / maxppp

Offensichtlich haben französische Geigenhändler im 19. Jahrhundert gemeinsame Sache gemacht. Beim Verkauf der Instrumente nutzten sie einen Geheimcode, der genau festlegte, für wieviel ein Instrument verkauft wurde. Wie Radio France berichtet, hat nun ein Konservator vom Pariser Musikmuesum zusammen mit einem Spezialisten für Verschlüsselungstechniken diesen Code entziffert. Es handelt sich um das aus zehn Buchstaben bestehende Codewort "Harmonieux", mit dem die Ziffern Null bis neun abgedeckt werden konnten.

Der Pariser Instrumentenhändler Gand et Bernardel, der sich aus zwei großen Geigenbauerfamilien gebildet hatte, galt als einer der bedeutenden Umschlagplätze für Violinen von Stradivari, Guarneri und anderen bedeutenden Geigenbauern. Dort wurde für die geheime Weitergabe der Instrumente ab 1847 der Code benutzt. Bis 1920 war er in Gebrauch. Dank der Entzifferung des Codes ließ sich nun feststellen, dass beispielsweise die Stradivari-Geige mit dem Beinamen "Tua" 1885 für 8.000 Francs verkauft wurde. Durch die Offenlegung des Preiscodes können nun mehr als 2.500 Instrumentenverkäufe im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts nachverfolgt werden.

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