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Hidalgo Festival München Lyrisches Gesamtkunstwerk

Das Münchner Hidalgo Festival, benannt nach einem Schumann-Lied, versteht sich als Festival für "junge Klassik". Seit der Gründung 2017 ist es stetig gewachsen. Mit zwölf Mitarbeitern hat das Festival damals angefangen, heute gehören 60 Leute zum Team. Verbinden will Hidalgo Hochkultur, Mainstream und Nische – und das durchaus auch an ungewöhnlichen Orten.

Schwarm Rotschwanz-Dücker oder Schwarm Tiefsee-Drückerfische schwimmen über Felsenriff in Mittelamerika | Bildquelle: picture alliance/imageBROKER

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Benannt ist das Festival nach einem Lied von Robert Schumann "Der Hidalgo", dessen draufgängerischer Geist das Team inspiriert hat. "Der Hidalgo" zieht nachts durch die Gassen, singt seine Lieder und geht auch dem Streit nicht aus dem Weg. Von dieser Figur beeindruckt hat Sänger Tom Wilmersdörffer mit seinem Team das Festival in München gegründet und aufgebaut.

Da ist eigentlich der Geist, den wir uns von Anfang an für dieses Festival gewünscht haben und auch bewahren wollen.
Tom Wilmersdörffer

Das Festival will provokant sein, etwas Neues wagen, etwas riskieren, sagt Gründer Wilmersdörffer. Klassische Musik soll dabei weiterentwickelt werden. Und das auch jenseits des Konzertsaals und der großen Institutionen. Musik in hoher Qualität kann überall funktionieren, meint Initiator Wilmersdörffer. Auch im Jagd- und Fischereimuseum – oder auf der Straße. Dafür müssten aber neue Formen gefunden werden.

Vom Liedfestival zum Festival für junge Klassik

Zum ersten Mal ist heuer ein Festivalorchester dabei. Angefangen hat Hidalgo 2017 als Liedfestival, möchte sich aber etablieren als Festival für "junge Klassik". Obwohl nun breiter aufgestellt, will das Festival dem Lied aber dennoch treu bleiben, betont Wilmersdörffer im Interview mit BR-KLASSIK.

Abtauchen in die Welt der Tiefsee

Wilmersdörffer führt auch Regie: bei der Produktion "Scrollen in Tiefsee". Im Zentrum steht das Erleben von Digitalisierung – gegenübergestellt dem Erleben von Natur. Heutzutage bewege sich der Mensch durch Browserfenster und Datenströme mindestens genauso selbstverständlich wie durch die Straßen in der Nachbarschaft und die Natur, erklärt Wilmersdörffer. Im Sinne eines lyrischen Gesamtkunstwerks werde all das vertont wie ein Kunstlied, aber auch mit digitalen Elementen. Dazu kommt eine Installation auf einer kuppelförmigen Leinwand, mit Farben und Bilder wie Traumsequenzen. Der Zuschauer wird also mittendrin sein, bei dieser Produktion in der Black Box im Münchner Gasteig.

Sendung: Leporello am 11. September 2019 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Mehr Infos zum Festival auf der Website von Hidalgo.

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