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Joana Mallwitz wird Chefdirigentin beim Konzerthausorchester Von Nürnberg nach Berlin

Joana Mallwitz wird Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin. Die 34-Jährige wird die künstlerische Leitung ab der Saison 2023/24 für zunächst fünf Spielzeiten übernehmen. Das teilten Konzerthaus und Kulturverwaltung mit. Mallwitz ist derzeit Generalmusikdirektorin an der Staatsphilharmonie Nürnberg. Vor einem Monat hatte sie bekanntgegeben, ihren Vertrag in Nürnberg nach Ende der Spielzeit 2022/23 nicht verlängern zu wollen.

Bildquelle: Martin Walz

Joana Mallwitz wird beim Konzerthausorchester Nachfolgerin von Christoph Eschenbach. Sie ist die erste Dirigentin in dieser Position. Ab der Saison 2023/24 wird sie das Orchester leiten.

Ich bin sehr geehrt, als Chefdirigentin ans Konzerthaus zu kommen und freue mich ungemein auf die Arbeit mit dem Konzerthausorchester.
Joana Mallwitz

In der vergangenen Saison hatten Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester bereits zwei Konzertprojekte erarbeitet. Sie habe dabei die Orchestermitglieder "als modern denkende, musizierfreudige, entdeckungslustige und überaus zugewandte Persönlichkeiten" kennengelernt, so Mallwitz.

Joana Mallwitz dirigiert das Konzerthausorchester Berlin | Bildquelle: Martin Walz Die Dirigentin lobt in einem vom Konzerthaus veröffentlichten Statement die spannende und inspirierende Geschichte des Ortes, die Klangschönheit des Orchesters und das Team um den Intendanten Sebastian Nordmann. Der Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer (Die Linke), freut sich über die Verpflichtung. Die Berliner Kulturlandschaft gewinne mit Joana Mallwitz eine inspirierende Musikerin sowie eine hervorragende Musikvermittlerin, so Lederer. Mallwitz verkörpere eine neue Generation der Orchesterleitung und werde mit dem Konzerthausorchester Berlin dazu beitragen, ein breites Publikum für klassische Musik zu begeistern. "Ich freue mich schon sehr darauf, mit dem Konzerthausorchester und seiner Chefdirigentin zukünftig zahlreiche musikalische Höhepunkte im Konzerthaus Berlin zu erleben," erklärte Lederer.

Steiler Karriereweg der Dirigentin

Mallwitz war kürzlich bei den Salzburger Festspielen zu erleben; als Dirigentin von Mozarts "Così fan tutte". Bereits mit 27 Jahren war die gebürtige Hildesheimerin Generalmusikdirektorin in Erfurt, als jüngste Generalmusikdirektorin Europas.  Seit der Spielzeit 2018/19 ist sie Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg. Die Zeitschrift "Opernwelt" wählte sie 2019 zur "Dirigentin des Jahres".

In Nürnberg auf dem Absprung

Ende Juli hatte sie mitgeteilt, bei der Staatsphilharmonie Nürnberg nicht verlängern zu wollen, es sei Zeit für einen Fokuswechsel. Als weiteren Grund, Nürnberg zu verlassen, nannte sie ihre familiäre Situation. Im Herbst erwartet die Dirigentin ihr erstes Kind. Auch die Verzögerung in Sachen Nürnberger Konzertsaal könnte eine Rolle gespielt haben bei ihrem Entschluss. Das hatte die Dirigentin angedeutet. So brachte sie ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, "dass der ursprüngliche Plan, die Staatsphilharmonie bis zur Eröffnung des neuen Nürnberger Konzertsaales zu begleiten, durch die Entwicklungen des letzten Jahres leider nicht mehr in Erfüllung gehen kann."

Sendung: "Leporello" am 31. August 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK