Joana Mallwitz wird Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin. Die 34-Jährige wird die künstlerische Leitung ab der Saison 2023/24 für zunächst fünf Spielzeiten übernehmen. Das teilten Konzerthaus und Kulturverwaltung mit. Mallwitz ist derzeit Generalmusikdirektorin an der Staatsphilharmonie Nürnberg. Vor einem Monat hatte sie bekanntgegeben, ihren Vertrag in Nürnberg nach Ende der Spielzeit 2022/23 nicht verlängern zu wollen.
Joana Mallwitz wird beim Konzerthausorchester Nachfolgerin von Christoph Eschenbach. Sie ist die erste Dirigentin in dieser Position. Ab der Saison 2023/24 wird sie das Orchester leiten.
Ich bin sehr geehrt, als Chefdirigentin ans Konzerthaus zu kommen und freue mich ungemein auf die Arbeit mit dem Konzerthausorchester.
In der vergangenen Saison hatten Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester bereits zwei Konzertprojekte erarbeitet. Sie habe dabei die Orchestermitglieder "als modern denkende, musizierfreudige, entdeckungslustige und überaus zugewandte Persönlichkeiten" kennengelernt, so Mallwitz.
Mallwitz war kürzlich bei den Salzburger Festspielen zu erleben; als Dirigentin von Mozarts "Così fan tutte". Bereits mit 27 Jahren war die gebürtige Hildesheimerin Generalmusikdirektorin in Erfurt, als jüngste Generalmusikdirektorin Europas. Seit der Spielzeit 2018/19 ist sie Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg. Die Zeitschrift "Opernwelt" wählte sie 2019 zur "Dirigentin des Jahres".
Ende Juli hatte sie mitgeteilt, bei der Staatsphilharmonie Nürnberg nicht verlängern zu wollen, es sei Zeit für einen Fokuswechsel. Als weiteren Grund, Nürnberg zu verlassen, nannte sie ihre familiäre Situation. Im Herbst erwartet die Dirigentin ihr erstes Kind. Auch die Verzögerung in Sachen Nürnberger Konzertsaal könnte eine Rolle gespielt haben bei ihrem Entschluss. Das hatte die Dirigentin angedeutet. So brachte sie ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, "dass der ursprüngliche Plan, die Staatsphilharmonie bis zur Eröffnung des neuen Nürnberger Konzertsaales zu begleiten, durch die Entwicklungen des letzten Jahres leider nicht mehr in Erfüllung gehen kann."
Sendung: "Leporello" am 31. August 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK