Der Windsbacher Knabenchor zählt zu den weltweit renommiertesten Knabenchören. Umso spannender ist ein Wechsel an der Spitze. Seit dem 1. September steht dort der Leipziger Ludwig Böhme. Nun deutet er an, was er mit dem Chor vorhat.
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Seicht - das geht nicht für den neuen Leiter des Windsbacher Knabenchors. Seit fast 100 Tagen ist er im Amt. Jetzt lässt Ludwig Böhme durchblicken, wohin es mit dem Chor unter seiner Ägide gehen könnte. Böhme interessiert sich erklärtermaßen für das Experiment, will Neues wagen - "etwas Unkonventionelles machen", wie er dem Evangelischen Pressedienst mitteilt. Dabei denkt der Windsbacher auch an Auftragskompositionen für den eigenen Chor. Was jedoch nicht bedeutet, dass er Bewährtes ablehnt: "Die Johannespassion von Bach steht für sich - da braucht es keine Inszenierung mit Lichtshow."
"Mein Antrieb ist es immer, gute Musik zu machen - egal mit welchen Chören", so Böhme. Vor seinem Amtsantritt in Windsbach leitete der Leipziger vor allem kleinere Ensemble mit Erwachsenen. Als Kind und Jugendlicher war er allerdings Sänger im Leipziger Thomanerchor, einem der renommiertesten Knabenchöre weltweit. Er profitiere bis heute von seiner eigenen Knabenchor-Vergangenheit, so Böhme.
Dass der Windsbacher Knabenchor seine ganz eigene Tradition hat, ist dem Chorleiter freilich klar. Jeder Kenner, jede Kennerin des mittelfränkischen Knabenchores habe wohl ihre eigene Vorstellung vom vielzitierten "Windsbacher Klang". Das sei auch in Ordnung, schließlich könne und wolle man diesen Klang nicht konservieren. "Der Klang eines Knabenchors definiert sich zum einen durch die Stimmen der Jungs - und zum anderen durch die Arbeit des Chorleiters", erklärt Böhme.
Der "Windsbacher Klang" werde sich mit ihm "vielleicht etwas verändern". Zudem könnte es sein - so Böhmes Mutmaßung -, dass der Dresdner Kreuzchor unter Martin Lehmann künftig "ein bisschen nach Windsbach klingt". Lehmann ist Böhmes Vorgänger in Windsbach. Mittlerweile leitet er den Dresdener Kreuzchor.
Sendung: "Leporello" am 7. Dezember 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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