Nach Mailands Bürgermeister stellt nun auch Münchens OB Dieter Reiter dem Dirigenten Valery Gergiev ein Ultimatum: Entweder er distanziert sich von Putins Krieg in der Ukraine – oder er ist gefeuert. Auch die Wiener Philharmoniker haben am Donnerstagabend die Reißleine in Sachen Gergiev gezogen. Mittlerweile verlangen auch das Festspielhaus Baden-Baden sowie die Hamburger Elbphilharmonie vom Dirigenten eine eindeutige Positionierung, ansonsten würden Absagen bevorstehender Konzerte erwogen.
Bildquelle: PRO EVENTS Veranstaltungs GmbH/Marcus Schlaf
München zieht nach: Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter fordert nun den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, dazu auf, sich von der russischen Invasion der Ukraine zu distanzieren. Ansonsten drohe dem russischen Dirigenten die Kündigung. Kiew ist auch Partnerstadt Münchens. „Ich habe gegenüber Valery Gergiev meine Haltung klargemacht und ihn aufgefordert, sich ebenfalls eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren. Sollte sich Valery Gergiev hier bis Montag nicht klar positioniert haben, kann er nicht länger Chefdirigent unserer Philharmoniker bleiben“, so der Münchner SPD-Politiker. Das Ultimatum der Stadtspitze erfolge im Einverständis mit den Orchestervertretern der Münchner Philharmoniker.
Gergievs in München ansässige Künstleragentur hat bereits Konsequenzen gezogen. Am Sonntag gab die Agentur Felsner Artists die Trennung vom Dirigenten bekannt. "Im Lichte des kriminellen Kriegs, den das russische Regime gegen die demokratische und unabhängige Nation der Ukraine, und gegen die offene europäische Gesellschaft als Ganzes führt, ist es für uns unmöglich und eindeutig unerwünscht geworden, die Interessen von Maestro Gergijew zu vertreten".
Damit folgt München dem Beispiel Mailands. Diese hatten dem russischen Dirigenten bereits gestern ein Ultimatum gestellt. Mailands Bürgermeister Beppe Sala ließ dazu am Donnerstag in Abstimmung mit dem Intendanten der Mailänder Scala, Dominique Meyer, verlauten: "Wir bitten den russischen Maestro, klare Position gegen die russische Invasion zu beziehen. Tut er das nicht, sind wir gezwungen, diese Zusammenarbeit aufzugeben." Dabei erging das Ultimatum von Theaterleitung und Bürgermeister auch schriftlich an Gergiev, wie die italienische Tageszeitung Corriere della Sera berichtet. Demnach müsse der Dirigent nach den "großzügigen Äußerungen zugunsten von Wladimir Putin" "eine Erklärung zugunsten einer friedlichen Konfliktlösung" schreiben – andernfalls sei das Engagement beendet. Gergiev gilt als großer Putin-Freund und hatte auch 2014 einen offenen Brief unterzeichnet, der die Annexion der Krim befürwortete.
Gergiev dirigiert derzeit an dem Mailänder Opernhaus Tschaikowskys "Pique Dame", diese ist noch bis zum 15. März auf dem Programm. So stand er auch bei der Premiere am gestrigen Mittwochabend am Pult der Scala, um Tschaikowskys Oper zu leiten. Einige im Saal pfiffen ihn zwar lautstark aus, der Großteil der Zuschauer spendete ihm nach der Aufführung jedoch neun Minuten lang Applaus. Dabei hatte schon am Vorabend dieser Premiere die italienische Theatergewerkschaften an Gergiev appelliert, dass er als "ein Mann der Kultur und, wie wir hoffen, ein Mann des Friedens", von einer so wichtigen Bühne eine "Botschaft der Hoffnung und des Friedens nach Italien und in die Welt" sende. Was Gergiev jedoch nicht tat.
Für Gergievs ursprünglich ab Freitag geplantes New Yorker Gastspiel mit den Wiener Philharmonikern hatte am 24. Februar auch das Wiener Orchester die Reißleine gezogen. Gergiev wird die Konzertserie in der Carnegie Hall nicht dirigieren. Es war zu erwarten, dass die Proteste dort deutlich lauter ausgefallen wären als nur ein paar Buh-Rufe. In dem sozialen Netzwerk Twitter hatten Aktivisten bereits den Hashtag #CancelGergiev gestartet. Und schon seit der Annexion der Krim durch Russland finden sich bei Gergiev-Auftritten in der Carnegie Hall meist ukrainische Aktivisten vor dem Konzerthaus ein, um gegen ihn zu protestieren, so auch 2014 bei einem Gastspiel mit den Münchner Philharmonikern. Einspringen für Gergiev bei dem Wiener Gastspiel wird nun Yannick Nézet-Séguin, Chefdirigent der New Yorker Metropolitan Opera.
Dabei hatten sich die Wiener Philharmoniker zuvor noch betont beschwichtigend gegeben, wie die österreichische Tageszeitung Kurier berichtet. Die Jahrzehnte lange künstlerische Partnerschaft zwischen Gergiev und dem Orchester stehe absolut im Vordergrund, so ließ der Orchester-Vorstand gestern noch verlauten. "Die Kultur darf nicht zum Spielball von politischen Auseinandersetzungen werden." Daher würden auch keine Kommentare zu politischen Themen in Bezug auf Dirigenten oder Solisten abgegeben. So weit, so diplomatisch – und eine schwierige Position angesichts des Angriffskriegs Putins auf die Ukraine. Die dem öffentlichen Druck dann auch nicht standhielt, wie die spätere Absage von Gergievs Auftritt zeigt. Dabei bemühte sich Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer auch zugleich in dem Statement, jede Art von Gewalt und Krieg zu verurteilen. Bleibt abzuwarten, ob Valery Gergiev das auch tut. Der Druck auf ihn wächst.
In Baden-Baden stehen für Juli geplante Konzerte mit Gergiev und dem Orchester des Mariinsky-Theaters zur DIsposition. Das Festspielhaus verlangt vom Dirigenten eine eindeutige Positionierung zum Krieg in der Ukraine. Dem schließen sich immer mehr Veranstalter, wie etwa die Elbphilharmonie Hamburg, an.
Auch andere russische Institutionen müssen anscheinend Konsequenzen aus dem russischen Angriff auf die Ukraine ziehen. So hat das Londoner Royal Opera House ein geplantes Gastspiel des Bolschoi-Theaters abgesagt, dessen Planung in den letzten Zügen lag: "Angesichts der aktuellen Umstände können die Auftritte leider nicht wie geplant stattfinden." Das Bolschoi betonte allerdings, dass es aufgrund der coronabedingten Planungsunsicherheiten bisher sowieso keinen Vertrag gegeben hätte.
Kommentare (38)
Freitag, 04.März, 11:03 Uhr
Bodo Jürgens
Gergiev
Der Meinung von Ralf Wincheringer (am 28.02.2022) kann ich mich nur anschließen.
Mittwoch, 02.März, 18:38 Uhr
Britta
Neutralität und Meinungsfreiheit
Krieg ist immer schrecklich und er ist allgegenwärtig. Leider interessiert es die Menschen erst, wenn er vor ihrer Haustür ist.
Die derzeitige Empörung über den Ukrainischen Krieg hat für mich etwas von einer Doppelmoral. Es wäre wünschenswert, wenn wir uns immer so positionieren würden, wenn auf der Welt gegen das Völkerecht verstoßen wird.
Wie mit Gergiev umgegangen wird beschämt mich. Ich bin in der DDR groß geworden und muss leider sagen, dass mich diese Art und Weise mit Andersdenkenden umzugehen sehr stark daran erinnert.
Soll das unsere sogenannte Demokratie sein, dass wir Menschen mit anderen Meinungen oder jene die sich dazu nicht äußern wollen bestrafen??? So in dem Sinn: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns??? Was unterscheidet uns da von den totalitären Staatsformen??
Mittwoch, 02.März, 13:34 Uhr
Schmidt
Ukrainekrieg
Aufs Schaerfste verurteile ich Putins Krieg, nicht verstehen kann ich die Kleinmuetigkeit europäischer Länder jahrzehntelang hier tätigen russischen Jahrhundertkuenstler weitere Auftritte zu verbieten.
Dienstag, 01.März, 21:45 Uhr
Miros?aw Szaci??o
Gergiev und Krieg
Das Konzert der Petersburger Philharmoniker in Warszawa, das im Maerz stattfinden sollte, wurde schon eine gewisse Zeit her von seiten der Gaeste abgesagt, angeblich wegen der russischen Covid-Einschraenkungen. So kann ich mir kaum vorstellen, dass Konzerte desselben Orchesters in Baden-Baden noch auf dem Plan stehen konnten. Oder sie wuerden sowieso frueher oder spaeter abgerufen. Das nur um die Details im richtigen Licht vorzustellen. Denn das ganze Covid-Durcheinander hat mit dem Krieg in der Ukraine nichts gemeinsam. Bedauerlicherweise verstaerken Ergebnisse beider Angelegenheiten einander. Um Sachen klar zu machen: ich bin persoenlich ein entschiedener Gegner des Kriegs und des Herrn Putin im Einzelnen. Ich bedaure nur aufs tiefste, dass seine Einfaelle samt der ungluecklichen Pandemie einen normalen Austausch der kulturellen Werte mit Teilnahme der russischen Kuenstler verhindern, die ganz oft keine Putin-Verfechter sind.
Gruesse aus Warszawa.
Dienstag, 01.März, 20:47 Uhr
Eugen
Gergiev
Der ist ein Mann seiner Wörter. Respekt.
Dienstag, 01.März, 14:17 Uhr
Maria Herlo
Gergiev
Seine Familie ist in Russland, er fürchtet um ihr und sein Leben, jetzt wird er von einem Orchester, das tolerant und offen sein sollte, bestraft, sehr, sehr traurig
Dienstag, 01.März, 13:21 Uhr
Johannes Schmid
Gergiev
Musik ist für mich etwas übermenschliches. Menschen die in irgendeiner Art und Weise von Musik instrumentalisiert werden sind und bleiben eben auch nur Menschen. So gibt es viel gutes und schönes und viel schlechtes und hässliches in der menschlichen Welt der Musik.
Es gibt jedoch eine Wahrheit ansonsten hebt sich gut und böse auf. Kein richtig oder falsch mehr. Daher kann ich mich nur von Herrn Gergiev distanzieren.
Dienstag, 01.März, 12:53 Uhr
Federico Mampaey
erbärmliche Geste der Politik
Wenn Künstler zur polititischen Äußerung gezwungen werden sollen, reihen wir uns in die selbe Riege derer ein, die wir ablehnen.
Dienstag, 01.März, 11:32 Uhr
Guschtl@a1.net
Gergiev
....und was ist mit Frau Netrebko ? Hat bekanntlich ihren 50. Geburtstag im Kreml gefeiert!!!
Dienstag, 01.März, 09:04 Uhr
Micki Maus
Kündigung
Ich vermute, dass die Absagen und Kündigungen ihm eine ziemlich heftige finanziele Sprize bescheeren, da kann er nur lachen, wenn in einem Jahr alle ihn wieder um seine Dienste bitten.
Montag, 28.Februar, 20:25 Uhr
Eva Münch
Gergiev
Künstler als Spielball der Politik!?
Gesinnungskontrolle!?
Ist das vereinbar mit den Grundsätzen einer freiheitlich demokratischen Grundordnung?
Man hat Redefreiheit,
aber such die Freiheit zu schweigen.
Zumal eine öffentliche Stellungnahme sowohl das eigene Leben als auch das von Familie und Freunden gefährden kann.
Muss jetzt jeder Künstler, der aus einem diktatorischen Regime stammt, öffentlich gegen dieses Stellung beziehen?
Wo führt das hin?
Montag, 28.Februar, 17:23 Uhr
Reiko Clement
Gergiev
das ist schon eine Schande! Da ja die Gergievstiftung in seinen Hauptaktivitäten angibt: Konzerte für Bedürftige und Menschen in Not zu veranstalten, also?
Wo ist das Benefizkonzert der Gergievstiftung Für Menschen in der Ukraine?
Richtig ist, das er tatsächlich nur noch in Russland dirigieren sollte, wie schade das auch ist,
wenn er nur still ist und die Kommentare abschaltet (auf seiner Seite)
Montag, 28.Februar, 14:49 Uhr
Ingelore Blasberg
Valery Gergiev
Ist das der neue Rechtstaat BRD, der einen so guten Dirigenten vor die Wahl stellt, sich gegen Putin zu stellen oder als Dirigent entlassen zu Werden? Man könnte dies auch als Erpressung bewerten. Ist es in Deutschland jetzt strafbar eine eigene Meinung zu haben? Herr Gergiew sollte sich mal beim Arbeitsgericht erkundigen. Es geht hier nicht Politik, Macht oder Geld, sondern um Musik.
Montag, 28.Februar, 12:08 Uhr
Stephan Schmidt
Gergiev
Unrecht bleibt Unrecht! Und alle, die versuchen anderes begangene oder angeblich begangene Unrecht hervorzuheben, um das schreiende Unrecht dieses Krieges gegen ein Volk zu relativieren, zu schmälern oder zu entschuldigen, sollen wissen, dass kein Unrecht jemals verrechnet wird, was auch gewesen sein mag. Unrecht bleibt Unrecht! Und dieser Krieg ist es, Punkt!
Montag, 28.Februar, 10:30 Uhr
Peter
Knoch
Es ist sehr schwierig für Gergiev sich zu positionieren, da seine Karriere im Heimatland vermutlich auch von dem Diktator abhängig ist.
Es ist aber auch inzwischen eine Interpretation von Beethovens 9. unter diesem Dirigenten unvorstellbar.
Ich möchte wie viele meine Überzeugungen nicht in die Ecke gedrängt verlautbaren müssen und würde mich für Vertragsauflösung entscheiden.
Der Maestro wird am Pult russischer Orchester sicher wohlwollend zurück empfangen und hier im Westen gibt es zahlreiche junge Künstler, die in München Hervorragendes zu leisten in der Lage sind.
Montag, 28.Februar, 10:17 Uhr
Ralf Wincheringer
Gergiev
Die USA haben den Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan in Grund und Boden gebombt und dabei HundertausendeZivilisten getötet, sowie Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Die Staaten der EU waren dabei willige helfer oder zumindest stille Zuschauer. Und genau diese Clique schwingt nun die moralische Keule. Mir ist nicht bekannt das ein Künstler aus den USA ausgeladen worde. Der Bürgermeister von Münschen ist ein Heuschler.
Montag, 28.Februar, 06:12 Uhr
Anke Kreusch
Gergiev
wir erleben hier 1933 Deutschland die zweite Auflage. Jetzt ist der Jude Russe geworden. Wie das weiter geht? Klassische Musik schließt jede Form von Ausgrenzung aus. Eine eindeutige Parteiergreifung für den Standpunkt der USA und Nato ist falsch. Und das Verlangen, eine politische Gesinnung öffentlich einzufordern und Berufsverbot seitens der Staatsgewalt hat auch ab 1933 Deutschland und die Welt in den Abgrund eines Weltkrieges geführt. Ein Bürgermeister, der das tut, was er tut, gehört in jeder Weise und Form verurteilt.
Sonntag, 27.Februar, 21:18 Uhr
Dr. Ingo Dorozala
Valery Gergiev
Unsere Deutsche Kulturszene wird hochgradig mit Steuergeldern subventioniert. Es ist dem Steuerbürger nicht vermittelbar, dass ein Künstler, der dem Kriegsverbrecher Putin die Treue hält, Gage aus diesem Topf beziehen darf.
Verwandte kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. Freundschaft zu Putin oder Job in München, beides geht nicht.
Es gibt genug Dirigenten, die Gergiev künstlerisch das Wasser reichen können, ohne den Arbeitgeber in Erklärungsnot zu bringen. Es gibt Dinge im Leben, zu denen man eine klare Haltung haben muss. Auch Künstler stehen nicht über den Dingen, wie es Anna Nebtrebko jetzt einfordert, die von einem unzulässigen Druck spricht. Es gibt diesbezüglich so wenig Neutalität, wie eine Frau ein bisschen schwanger sein kann. Das müssen jetzt - nebenbei bemerkt - auch die Schweizer einsehen, die als Banker der russischen Gauner und Kriegsverbrecher agieren und sich mit dem Scheinargument der Neutalität herauszufinden versuchen. Aber das ist ein anderes Thema .....
Sonntag, 27.Februar, 20:16 Uhr
Gerrit van der Heide
Gergiev
Schon Richard Wagner hatte es klar gemacht: Die Kunst soll die Politik, und vor allem, die Gesellschaft ändern. Also ist die Kunst das Mittel, mit dem man die Welt (oder zumindest etwas) ändern kann.
Die Darsteller der Kunst haben demnach eine Pflicht Stellung zu beziehen und müssen sich aussprechen. Wcihtig für alle Künstler, aber für große, einflussreiche Künstler wie Herr Gergiev, so gar noch mehr.
Der Herr Oberbürgermeister hat recht mit seinem Ultimatum
Sonntag, 27.Februar, 16:49 Uhr
Bernd M. Grosser
Gergiev hat keinen Angriffskrieg befohlen
Schade, dass russische Künstler nun unverschuldet für das politische Handeln ihres Staatsoberhauptes haftbar gemacht werden sollen. Auch ein Valery Gergiev (oder auch ein Gerhard Schröder) haben in einer aufgeklärten modernen Gesellschaft das Recht auf eine persönliche Privatmeinung, die in keinerlei Konsens zur vorgegebenen öffentlichen Doktrin zu stehen braucht. Traurig, dass unsere angeblich so demokratische solche Schwierigkeiten mit Andersdenkenden hat. Können wir nicht endlich aufhören, uns Sündenböcke zu suchen, ja ganze Völker unter Generalverdacht zu stellen?! - Was für ein peinliches Zeichen von Machtlosigkeit.
Sonntag, 27.Februar, 11:57 Uhr
Johannes Gönner
Gergiev
Ja, er wird seinen großen und mächtigen Protegé in Moskau verlieren. Auf seinem künstlerischen Niveau hat ein Gergiev den aber gar nicht nötig. Wenn er sich nicht ausdrücklich gegen Putins Krieg ausspricht, hat er in Westen nichts mehr verloren. Die Leitung der Musik-Festspiele des Donbass bleibt ihm ja immer noch.
Auch die Stellungnahme Anna Netrebkos ist so pflichtschuldig und windelweich ausgefallen, dass sie damit in Russland gar nicht anecken wird. Sie will einfach nur Frieden, die Ursache der Aggression nennt sie nicht beim Namen. Auch ihre wehleidige Klage, man solle doch Künstler nicht zu politischen Aussagen nötigen, kann ich in ihrem Fall nur zurückweisen. Wer sich so ausdrücklich für einen (auch schon damals) brutalen Aggressor und seine Helfershelfer ins Zeug wirft, den wird man doch noch fragen dürfen. Auch auf ihre Kunst werde ich in Zukunft konsequent verzichten.
Sonntag, 27.Februar, 11:45 Uhr
Wolfram Just
Valeri Gergiew
Wenn es zur Zeit auch unmöglich erscheint, Putin zu stoppen, so ist es doch geboten, sich von Freunden und Unterstützern dieses Verbrechers zu trennen und ihnen kein Podium in Deutschland zu gewährten.
Sonntag, 27.Februar, 10:10 Uhr
Klaus Nier
Gergiev
Valery Gergiev ist zweifelsohne ein großer Künstler und Musiker und ich konnte beeindruckende Konzerten unter seinem Dirigat erleben.
Dennoch lagen mir seine politischen Statements schon mehrfach schwer im Magen. Als einer der ersten (hoch dotierten) kulturellen Repräsentanten einer liberalen Großstadt wie München machte er nach aussen eine sehr ambivalente Figur. Sein enges Verhältnis zu dem lupenreinen Demokraten Putin, seine Zustimmung zur Anexion der Krim und seine homophoben Äußerungen waren schon seit Jahren ausreichend bekannt, lange vor dem Angriff auf die Ukraine.Trotzdem wurde sein Vertrag mit den Münchner Philharmonikern verlängert. Nachdem die Mailänder Scala vorgeprescht ist, sah man sich in der Stadtspitze wohl unter Zugzwang.
Eine frühere Distanzierung zu dem (politischen) Maestro wäre glaubwürdiger gewesen.
Trotzdem befürworte ich das Ultimatum an Gergiev.
Samstag, 26.Februar, 15:12 Uhr
Kerstin Berft
Gergiev
Ich finde dieses Ultimatum an Gergiev positiv!!!
Er gilt als Sympathisant Putins, er steht in der Öffentlichkeit…er muss Stellung beziehen!!!
Samstag, 26.Februar, 11:34 Uhr
Diarra M.-L
Gergiev u.der Ukraine-Krieg
Menschen,die sich blenden lassen von einem machtbesessen Regierenden müssen auch Mal
Farbe bekennen u.nicht nur Geld u.Ruhm einfahren.
G.u.andere haben profitiert vor allem hier in den westlichen Ländern.Er muss sich entscheiden u.schade,dass er nicht von sich u.seinem Gewissen aus macht...
Samstag, 26.Februar, 07:56 Uhr
Gerhards Theo
Ist Valery Gergiev immer noch ein Freund Putin’s?
Wenn er sich nicht von dem blutbefleckten Diktator trennt und weiterhin in Europa dirigieren darf, werde ich und meine Familie und Freunde, denen die klassische Musik sehr am Herzen liegt, vor allem die der russischen Komponisten, nie mehr eine Oper oder Konzert in denen V.G. mitwirkt, aufsuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Samstag, 26.Februar, 04:45 Uhr
Ralf Stiepel
Valerie Gergiev
Das Vorgehen der verschiedenen Verantwortlichen gegen Gergiev hat meine volle Zustimmung. Wobei eines auch klar ist: Gergiev kann sich eigentlich gar nicht in dem geforderten Sinne äußern, will er es nicht mit seinem Gönner / Freund Putin verderben. Bleibt abzuwarten, wie er reagiert, mit Schweigen?
Freitag, 25.Februar, 19:36 Uhr
Sven-Olaf Hoth
Valerie Gergiev
Was ist eine solche Distanzierung wert, wenn sie unter Androhung eines Berufsverbotes außerhalb der russischen Welt zustande kommt? Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel! Wenn doch, dürften sich die Verlangenden in die Reihe der Putins dieser Welt einreihen.
Die westliche, freiheitliche Welt sollte hier Vorbild sein und Herr Gergiev als das ansehen, was er ist: Ein brillianter Musiker!
Freitag, 25.Februar, 17:46 Uhr
Alexander
Valerie Gergiev
Herrn Wendel kann ich nur beipflichten.
Die Künstler müssen sich von Herrn Putin und seiner Barbarei,das viel Leid und Tod mit sich bringt,eindeutig distanzieren.Eine Zusammenarbeit ist ,falls diese Distanzierung ausbleibt,nicht mehr möglich.
Freitag, 25.Februar, 17:23 Uhr
Konrad Neander
Gergiev
....Kunst ist auch immer politisch, jedenfalls sollten zumindest die "großen" Künstler immer auch politisch Position beziehen, denn sie sind bewunderte Vorbilder und vertreten auch ethische und moralische Grundsätze......wir müssen uns aber auch davor hüten durch diesen Krieg "russophob" zu werden, denn das russische Volk ist nicht = Putin. Zwar ist die Masse durchaus "gehirngewaschen" und unfrei, ähnlich wie das deutsche Volk in der Nazizeit, aber ein aufgeklärter Weltbürger wie Gergiev darf (jedenfalls nicht außerhalb Russlands) ein Putin-Bewunderer und -Freund sein...das darf man ihm nicht durchgehen lassen.!!!!!!!!!!!! Er sollte in seinem großrussischen Reich dirigieren, aber nicht mehr im freien Westen...........
Freitag, 25.Februar, 16:22 Uhr
H.Ortleb
Gergiev
Sollte noch mehr Reaktionen derart geben! Berl. Philh. i.R.1
Freitag, 25.Februar, 14:29 Uhr
Herbstsommer silvia
Gergievs Engagements im westen
Es gibt mehr als genug hervorragende Dirigenten,da brauchen wir keinen so engen putinfreund im Westen.er sollte in Russland bleiben
Freitag, 25.Februar, 13:42 Uhr
Peter Neuß
Maestro Gergiev
Bei aller Hochachtung vor der Kultur und den Kulturschaffenden, Kultur ist immer auch politisch und besonders in Kriegszeiten.
Die Person Maestro Gergiev muss für ihre Haltung gerade stehen , in diesem Falle heißt es eben Stellung zu beziehen zwischen der persönlichen Freundschaft zu Putin und dem demokratischen Wertesystem , den sich sein Arbeitgeber verpflichtet fühlt.
Ein Entscheidung die gefühlt schon sehr lange im Raum steht. Auch auf die Gefahr hin das München einen Spitzendirigenten verliert.
Freitag, 25.Februar, 13:29 Uhr
Sebastian
Gergiew
Man sollte ihn sofort rausschmeißen. Mit dem Ultimatum bis Montag begünstigt man nur, daß er rumeiert oder seine öffentlich geäußerte Meinung, aber nicht seine innere Haltung und Sympathie für einen, der Krieg anordnet, ändert. Schon, um die Partnerstadt Kiew nicht zu brüskieren, sollte Gergiew gekündigt werden.
Es wäre unglaubwürdig, wenn er sich nur, um seinen Job zu behalten, auf einmal von Putin distanziert. Derr Stardirigent braucht auch bei einer Kündigung nicht zum Sozialamt gehen, und notfalls füttert Putin ihn schon durch.
Freitag, 25.Februar, 13:25 Uhr
Aurelia
Ultimatum
Ende Gelände
Freitag, 25.Februar, 13:23 Uhr
Lukas Friederich
Ultimatum
Es wird nicht bis Montag dauern…
Freitag, 25.Februar, 12:17 Uhr
Georg Kaess
Valerie Gergiev
Bravo Scala, Bürgermeister Mailand's und Wiener Philharmoniker!
Der deutsche "Freund" Putin's (die eigentlich korrekte Bezeichnung dieses Menschen verkneife ich mir!) , Schröder, hingegen geht auf Tauchstation, kassiert weiter von zwei Seiten!
Donnerstag, 24.Februar, 22:06 Uhr
Christoph Wendel
Valerie Gergiev
Eine Stellungnahme zur Ukraine und Putins Überfall erwarte ich von allen russischen Künstlern die in Europa und der Welt wirken...
Es sollte Konsequenzen haben sich nicht von diesem Krieg zu distanzieren.