Die Berliner Philharmoniker müssen sich einen neuen Intendanten suchen: Intendant Martin Hoffmann will seinen bis 2017 laufenden Vertrag nicht verlängern. Hoffmann verlässt das Orchester ein Jahr vor dem Amtsantritt des neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko.
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Martin Hoffmann lässt sein Amt bei den Berliner Philharmonikern Ende August 2017 mit seinem Vertrag auslaufen. Er habe sich entschieden, nicht über Vertragsverlängerungen zu verhandeln, sagte der 56-Jährige dem Berliner "Tagesspiegel". Der noch amtierende Chefdirigent Simon Rattle dankte Hoffmann für die gute Zusammenarbeit.
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Jetzt heißt es für die Berliner Philharmoniker, sich über die Nachfolge Gedanken zu machen. Gut, dass Hoffmann seinen Weggang so früh erkläre, heißt es vom Orchestervorstand. Denn je mehr Zeit für eine Suche nach einem neuen Intendanten bleibt, umso besser. Die Planungen des Orchesters seien eh schon bis zum Amtsende von Simon Rattle 2018 fortgeschritten, erklärte Hoffmann im "Tagesspiegel". Der neue Intendant könne sich also bis zum Amtsantritt von Kirill Petrenko 2019 einarbeiten. Die Arbeit bei den Berliner Philharmonikern sei eine spannende Welt, bilanziert Quereinsteiger Hoffmann. Andererseits sei es kein Geheimnis, dass die Strukturen mit einem sich selbst verwaltenden Orchester für den Intendanten nicht immer nur einfach seien. Die Musiker haben weitreichende Entscheidungsrechte.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat Hoffmanns Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Hoffmann habe sich um die Berliner Philharmoniker und die Stadt Berlin große Verdienst erworben, so Müller. Auch der Orchestervorstand dankte Hoffmann für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Viele wichtige Weichenstellungen, darunter die Wahl des neuen Chefdirigenten, hätten seine Amtszeit geprägt.
Martin Hoffmann hatte 2010 bei den Berliner Philharmonikern die Nachfolge von Pamela Rosenberg angetreten. Zuvor arbeitete er als Medienmanager.