Viktor Schoner wird 2018 Intendant der Oper Stuttgart. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater nahm den Vorschlag einer Findungskommission einstimmig an. Das teilten am Montag Baden-Württembergs Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) mit. Schoner ist derzeit Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper München. In Stuttgart tritt er die Nachfolge von Jossi Wieler an.
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Mit der Entscheidung für Schoner ist das Team komplett, das das Stuttgarter Staatstheater als Drei-Sparten-Haus in Zukunft leiten wird: Kürzlich war der Vertrag mit Schauspiel-Intendant Armin Petras bis 2021 verlängert worden, und Tamas Detrich löst Reid Anderson an der Spitze des Balletts ab. Auch der Vertrag mit dem Geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks läuft weiter.
Viktor Schoner steht als Nachfolger von Jossi Wieler vor einer großen Herausforderung - sein zukünftiger Arbeitsplatz ist renovierungsbedürftig. Sieben Jahre sollen die Sanierungsarbeiten der Stuttgarter Oper dauern, der Bauabschluss ist zwischen 2025 und 2030 geplant. Die Kosten sind derzeit auf 342 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind auch die Kosten für ein Ausweichquartier der Oper während der Sanierung. Die Stuttgarter Oper ist mehrfach zum Opernhaus des Jahres gekürt worden - sie ist Teil des mit 1350 Mitarbeitern weltweit größten Theaters, das unter einem Dach die drei Sparten Ballett, Schauspiel und Oper vereinigt.
Bis 2018 Intendant der Stuttgarter Oper: Jossi Wieler | Bildquelle: Martin Sigmund Am 13. März wird in Baden-Württemberg wieder eine neue Landesregierung gewählt und Schoners Vorgänger Jossi Wieler sieht auch die Kulturpolitik vor großen Herausforderungen - nicht nur wegen der Flüchtlingskrise: "Man muss Sorge tragen, dass unter anderen ökonomischen und auch weltpolitischen Bedingungen, wie wir sie jetzt haben, die Investitionen in Kunst, Kultur und Bildung erhalten bleiben." Denn heute sei es nicht mehr so selbstverständlich, dass in Kultur investiert wird, wie es in den 1980er Jahren der Fall gewesen sei: "Es gibt Werte, die schützenswert sind. Dafür muss man heute mehr kämpfen als früher."