Das Projekt rund um einen neuen Münchner Konzertsaal wird sich vorraussichtlich um mehrere Monate verzögern. Schuld ist der Streit um das Vergabeverfahren beim Architektenwettbewerb. Nach erfolgreicher Beschwerde muss die Bewerbung von Stararchitekt Stephan Braunfels erneut bewertet werden. Das teilte am Dienstag Staatskanzleichef Marcel Huber nach einer Kabinettssitzung in München mit.
"Es wird eine Nachbewertung für diesen einen Fall geben", sagte Staatskeinzleichef Marcel Huber in Hinblick auf die Braunfels-Beschwerde. Dabei stellte er ausdrücklich klar: "Mit offenem Ausgang".
Bildquelle: picture-alliance/dpa Die Vergabekammer der Regierung von Oberbayern hatte der Beschwerde des Architekten teilweise nachgegeben. Er war gegen seinen frühzeitigen Ausschluss aus dem Wettbewerb vorgegangen. Die unabhängig agierende Vergabekammer untersagte dem Freistaat, vor einer Neubewertung der Bewerbung von Braunfels die Preise im Wettbewerb zu vergeben.
Das Datum für die Entscheidung im Architektenwettbewerb lag ursprünglich im Mai 2017. Denn die Auftragsvergabe sollte schon im Sommer beginnen. Dieser Zeitplan kann nun kaum eingehalten werden. Huber sprach bereits von einer Verzögerung um "einige Monate". Auf eine genauere Zeitangabe wollte er sich nicht festlegen. Es ist allerdings vorgesehen, dass die Entscheidung noch in diesem Jahr getroffen wird. Im Frühsommer 2018 solle wie geplant auf dem Gelände der früheren Pfanni-Knödelfabrik mit dem Bau begonnen werden, hieß es.
Sechs renommierte Architektenbüros hatte der Freistaat als Bauherr selbst für die Teilnahme ausgewählt. Unter anderem das Büro Herzog/de Meuron aus der Schweiz, die die jüngst eröffnete Elbphilharmonie entworfen hatten. 205 Architekten aus 18 Ländern haben ihre Bewerbungen eingereicht. 29 von ihnen wurden vom Staatlichen Bauamt eingeladen - Braunfels war bislang nicht darunter.