Die Architekten für das neue Münchner Konzerthaus stehen fest: Den Zuschlag für den Neubau erhielt das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur. Der Entwurf des Büros aus Österreich wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Am Samstag sollen im Rahmen einer Pressekonfrenz weitere Details bekannt gegeben werden.
Bildquelle: Cukrowicz Nachbaur Architekten; www.cn-architekten.at
Bekannt wurden die Architekten des Büros Cukrowicz Nachbaur unter anderem mit ihrem Entwurf für das Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz. Das 25-köpfige Preisgericht hat gestern und heute über 30 Entwürfe begutachtet. Die Sitzung fand in der Münchner Musikhochschule statt. Unter den Preisrichtern waren Innenminister Joachim Herrmann, Finanzminister Markus Söder, Kunstminister Ludwig Spaenle, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, der Intendant des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm sowie eine ganze Reihe Architekten.
Der Siegerentwurf des österreichischen Büros ist zurückhaltend und ausdrucksstark zugleich
Machte den dritten Platz: der Entwurf von David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH aus Berlin | Bildquelle: copyright Hans-Joachim Wuthenow; www.wuthenow-photo.de Unterstützt wurde das Preisgericht von mehr als 30 anwesenden Beratern und Sachverständigen. Die Jury stimmte mit nur einer Gegenstimme für den Entwurf des Büros Cukrowicz Nachbaur. Auf den zweiten Platz kam die PFP Planungs GmbH aus Hamburg. Der dritte Platz ging an David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH aus Berlin. Der Siegerentwurf des österreichischen Büros sei zurückhaltend und ausdrucksstark zugleich, formuliert der Juryvorsitzende, der Architekt Arno Lederer. Auf Basis des Siegerentwurfs wird nun die weitere Planung erfolgen. Baustart für den neuen Konzertsaal ist für Frühsommer kommenden Jahres geplant.
Am Samstagvormittag sollen im Rahmen einer Pressekonferenz Einzelheiten bekannt gegeben werden. Den internationalen Architektenwettbewerb hatte der Freistaat Bayern ausgelobt. Sechs Architekturbüros wurden dazu direkt eingeladen; 29 weitere Teilnehmer wurden bei einer Vorauswahl aus rund 200 Bewerbungen ermittelt.
Hier können Sie die fünf besten Entwürfe des Architektenwettbewerbs sehen
Sieger-Entwurf: Konzertsaal von innen | Bildquelle: Cukrowicz Nachbaur Architekten Ab Frühsommer kommenden Jahres soll zuerst das Baufeld im Werksviertel am Münchner Ostbahnhof freigemacht werden. Dazu wird das Erdreich bis vier Meter Tiefe auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sowie Schadstoffe untersucht. Der Konzertsaal entsteht auf einem ehemaligen Industriegelände. Im Neubau soll es einen großen und einen kleinen Konzertsaal geben für zusammen rund 2.400 Besucher. Weitere Räume sollen der Hochschule für Musik und Theater zur Verfügung stehen. In fünf bis sechs Jahren könnte Münchens neuer Konzertsaal fertig sein. Dabei wünschen sich die Klassik-Freunde vor allem eines: Dass die Akustik im neuen Konzertsaal Weltniveau hat.
Mehr zum neuen Münchner Konzertsaal erfahren Sie auch in unserer Sendung Piazza, am Samstag, 28. Oktober ab 8.05 Uhr.
Kommentare (14)
Dienstag, 07.November, 11:18 Uhr
Scheibel
Graue Maus
München hatte schon einmal so einen ungeliebten Glaspalast. Der ist dann 1935 spektakulär abgebrannt. - Begeisterung sieht anders aus. Eigentlich hat München mit seiner Architekturtradition, siehe Ensemble Odeonsplatz, Anspruchsvolles verdient. Stattdessen mutlose Einfallslosigkeit. Wo bleibt die Inspiration?
Mittwoch, 01.November, 16:57 Uhr
Architekt
Eine Schande
Dieser Entwurf kann leider gar nicht mit dem Elbphilharmonie verglichen werden. Es ist sogar lächerlich! Es ist unerklärlich, wie so ein charakterlose Gebäude gewinnen kann. Es ist eine Schande für alle die hier die Entscheidung getragen haben.
Dienstag, 31.Oktober, 10:54 Uhr
Margarete Polster
Neuer Konzertsaal München
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Frage ist doch, passt eine Phyramide in ein Gewebegebiet und ist ein Gewerbegebiet das passende Umfeld für einen Konzertsaal?
Sonntag, 29.Oktober, 14:48 Uhr
Dorothee Mayer-Tasch
neuer Konzertsaal
Endlich ein rasanter Architektur-Entwurf von Weltklasse in München, der nach dem Olympia-Zentrum und der Allianz-Arena wieder zu einer Pilgerfahrt animiert. Ein großes Lob der Jury, die sich von bekannteren Namen nicht beeindrucken lassen hat!
Der unattraktivere Standort im Vergleich zur Hamburger Elbphilharmonie wird durch diesen grandiosen Entwurf beinahe wettgemacht. München leuchtet!
Sonntag, 29.Oktober, 12:53 Uhr
Reinhard Saxer
Konzertsaal
Die Rache der Österreicher wegen der Maut
Samstag, 28.Oktober, 17:24 Uhr
Margareta Gerleit
neuer Konzertsaal
Einfach nur enttäuschend! Wie kann man sich nur für einen solch uncharmanten Koloß entscheiden. Wenn das vorrangige Kriterium der Wahl sein sollte, daß sich dieses häßliche Gebäude uneingeschränkt in die Nachbarschaft eines architektonisch gesichtslosen Werkviertels in Nähe eines Bahnhofs einfügt, dann ist es gelungen.
Wo aber blieben die Visionen, von denen die Rede war, endlich in München einen Musentempel zu schaffen, von dem die ganze Welt mit Bewunderung spricht?
Die Chance scheint verpaßt. Nach all den unzähligen Fehlleistungen in der Vergangenheit, z.B. auch der Standortfrage, saßen diesmal wohl auch in der Jury die falschen Leute.
Die anderen vier ausgelobten Entwürfe sind einfallsreich und mutiger.
Die anderen vier ausgelobten Entwürfe kämen diesem Ziel jedenfalls näher.
Samstag, 28.Oktober, 16:07 Uhr
F. Meidinger
Schade
Schafe, aber irgendwie ist die Landeshauptstadt staatlich nicht so kulturell ergiebig wie andere kleinere Szädte...
Samstag, 28.Oktober, 14:14 Uhr
Meyer Richard
Neuer Konzertsaal
Ich würde ihn "Sakrophag" nennen
Samstag, 28.Oktober, 13:32 Uhr
Sepp Komet
Enttäuschung
Schaut ja aus wie ein Heustadel bei den Amish. Drei der fünf nachfolgenden Entwürfe sind mutiger. Einfach nur einfallslos.
Kann Vorschreiber Charlie 100% ig zustimmen.
Samstag, 28.Oktober, 12:07 Uhr
Peter Jahreiß
Entwurf Konzertsaal
Das KANN nicht funktionieren!!! Klassischer Fehler!!! Architekten haben keine Ahnung von Akustik!!! Wenn das Grundkonzept nicht stimmt, kann auch der Akustiker nicht helfen.
Der Raum ist v i e l zu hoch. Ein Gekapptes Gewölbe ist die furchtbarste und gruseligste Vorstellung für jeden Akustiker. Glas ist absolut ungeeignet für Akustik. Es ist nicht auszuhalten mit welcher Naivität das Projekt angegangen wird. Nein, Nein, Nein!!
Samstag, 28.Oktober, 11:57 Uhr
Fabach
Großartig - Bewegend
Gerade die Pressekonferenz gesehen. Erster Eindruck ist großartig.
Wenn man ähnliche Umsetzungen kennt und zum vorgeschlagenden Projekt verbindet, dann kann man die Kraft, die Markanz und zugleich den offenen und damit öffentlichen Wesenszug sehr gut nachvollziehen.
Eine großartige Jury, ein großartiges Projekt. Noch hat man die Pläne nicht gesehen, aber ich vertraue auf die Jury und die Klasse und Qualität der Architekten.
Hört euch den Juryvorsitzenden an!
Freut euch, Münchner!
Samstag, 28.Oktober, 11:36 Uhr
Mateuspbeck@gmail.com
Konzertsaal Munich
Wundrbar.
Samstag, 28.Oktober, 00:13 Uhr
charlie
So "zurückhaltend und ausdrucksstark" wie ein Gewächshaus eben sein kann. "Viel schlimmer ist, dass wir in München ein Publikum haben was hinten und vorn von nix was versteht...und sogar jeden Reinfall zu einem einmaligen Erlebnis hochjubelt" hätte Franz Münchinger vor 34 Jahren dazu gesagt. Eine herbe Enttäuschung für Liebhaber der Architektur und eine weitere, vergebene Chance der Stadt ein virtuoses Wahrzeichen zu schenken. Bleibt zu hoffen dass die Akustik dieses Mal professioneller umgesetzt wird als im Gasteig.
Freitag, 27.Oktober, 22:09 Uhr
Tannenberg johanna
Konzertsaal
Das kann doch nicht wahr sein! Nach all den Jahren!