Es ist eine Premiere, nicht nur für die Wagnerstadt Bayreuth. Das Richard Wagner Museum zeigt erstmals die originale handschriftliche Partitur des "Parsifal" - in violetter Schrift akkurat und sauber vom Komponisten notiert.
Bildquelle: Richard Wagner Museum Bayreuth
13 Monate vor seinem Tod vollendetet Wagner sein letztes Musikdrama "Parsifal" - mit der an seine Frau Cosima gerichteten Widmung "Für Dich". Am 26. Juli 1882 wurde "Parsifal" im Bayreuther Festspielhaus unter der Leitung von Hermann Levi uraufgeführt. Weil die gedruckte Partitur zum Uraufführungstermin nicht rechtzeitig vorlag, musste Levi aus dem Autograph dirigieren - dank Wagners sauberer und akkurater Handschrift aber kein Problem.
Original-Parsifal-Partitur im Richard Wagner Museum Bayreuth | Bildquelle: Richard Wagner Museum Bayreuth
Zur Neuinszenierung des "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen 2016 zeigt jetzt das Richard Wagner Museum in Bayreuth erstmals die handschriftliche Partitur. Die 346 Seiten dicke Schrift ist in der sogenannten Schatzkammer im Untergeschoss des Hauses Wahnfried ausgestellt. Sie ist auf den Seiten 250 und 251 aufgeschlagen. Violette Tinte dominiert über weite Strecken - diese Farbe benutzte Wagner am liebsten in seinen letzten Lebensjahren.
Wagner komponierte "Parsifal" extra auf die besonderen akustischen Bedingungen des Bayreuther Festspielhauses und des typischen Mischklangs des "mystischen Abgrunds", wie Wagner den Orchestergraben bezeichnete, zugeschnitten. Nach dem Willen des Komponisten sollte "Parsifal" ausschließlich hier aufgeführt werden.