BR-KLASSIK

Hat Christian Thielemann, Künstlerischer Leiter der Salzburger Osterfestspiele, ein Problem mit Nikolaus Bachler? Dieser soll ab 2022 die Intendanz der Festspiele übernehmen. Dann müssten beide gemeinsam über Besetzung und Spielplan entscheiden, und angeblich möchte Thielemann dies nicht. Offiziell äußern will sich aber keiner der Beiden.

Anfang November hatte das Land Salzburg als Gesellschafter der Osterfestpiele Salzburg GmbH bekannt gegeben, dass Nikolaus Bachler ab Juli 2020 kaufmännischer Geschäftsführer der Osterfestspiele wird und ab Beginn der Saison 2022 auch die Intendanz dieses Festivals übernehmen soll. Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe vom 12. November berichtet, habe sich Thielemann von dieser Entscheidung übergangen gefühlt. In einem Schreiben an die Aufsichtsratsvorsitzende Sarah Wedl-Wilson teilte der Dirigent mit: "Mit Herrn Bachler wird es nichts. Wenn die Politiker ihn wollen, muss ich gehen." Ferner wird berichtet, Thielemann habe Bachler brieflich mitgeteilt, dass es für eine Zusammenarbeit an "persönlichem Vertrauensverhältnis" fehle.

Spekulationen und Dementis

Aus den Reihen der Politik werden herannahende Konflikte jedoch dementiert. Landeshauptmann Haslauer sprach Anfang November von einem "starken Duo" für die Salzburger Osterfestspiele. Am Vertragsabschluss mit Bachler sei nicht zu rütteln, heißt es aus Haslauers Büro. Grund der Bedenken auf Thielemanns Seite könnte sein, dass Bachler eventuell vorhabe, Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker nach Salzburg zurückzuholen, so wurde im Online-Klassik-Blog der "Welt" öffentlich nachgedacht. In Salzburg will man sich dazu allerdings gar nicht erst äußern. Fazit: Es bleibt spannend – umso mehr, als sich bislang weder Thielemann noch Bachler zu der Angelegenheit offiziell äußern wollen.