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Sommerfrische in Luzern 1947 Musikelite im Hause Strebi

Ursula Strebi war noch ein Teenager, als die Musikprominenz bei den sommerlichen Festwochen in ihrem Luzerner Elternhaus ein- und ausging. Furtwänger und Karajan, Honegger und Hindemith. Ihr Vater hielt einige der Begegnungen im Film fest. Eine hinreißende Momentaufnahme, damals, im Sommer 1947, als "Furti" kam.

Sommerfrische in Luzern 1947 | Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

(Aus rechtlichen Gründen war dieses Video nur für einen begrenzten Zeitraum online verfügbar.)

Bei den Strebis in Luzern gaben sich in den 1940er-Jahren im Sommer prominente Musiker die Klinke in die Hand: die Dirigenten Furtwängler und Karajan, Stokowski und Igor Markevitch etwa, oder Komponisten wie Hindemith und Richard Strauss, den sie peinlicherweise mit dem Walzerkönig-Johann verwechselte … Auch Pianisten wie Arthur Rubinstein oder Dinu Lipatti waren zu Gast, ebenso wie Sopranistin Elisabeth Schwarzkopf oder Geiger Nathan Milstein.

Frühe Jahre der Internationalen Musikfestwochen Luzern

Maria und Walter Strebi waren Luzerner Kulturmäzene. Ursulas Mutter war eine couragierte Kämpferin für Frauenrechte, der Vater Rechtsanwalt, Schuldirektor, Stadtrat und Mitbegründer der Internationalen Musikfestwochen, heute das Lucerne Festival.

"Furti kommt"

Ihre Tochter Ursula, am 11. März 1932 in Luzern geboren, wuchs daheim mit der Musikelite auf: "Furti kommt!", hieß es, wenn Wilhelm Furtwängler sich nach Konzerten zum Übernachten ankündigte und die Tochter des Hauses für seinen langen Hals das Nackenkissen speziell herrichten musste – "immer den anderen Weg, dass es rauf ging und dann wieder runter". Oder die junge Ursula durfte stille Zeugin werden, wie der weltberühmte Dirigent im elterlichen Garten ohne Partitur in der Luft dirigierte, "gespenstisch" fand sie das damals.

Hüsli am Vierwaldstättersee

Gerne traf sich die Musikprominenz sommers bei Familie Strebi. Wer nicht gerade selbst einen Konzertauftritt hatte, fand sich vor den von Paul Sacher veranstalteten abendlichen Serenadenkonzerten noch auf ein Gläschen ein. Auch für ein Mittagessen, eine kleine Musikeinlage oder einen schnellen Sprung in den Vierwaldstättersee war das "Hüsli" in bester Uferlage eine willkommene Anlaufstelle. Von diesen Begegnungen zeigt ein kleines Filmdokument Aufnahmen des Vaters, das noch einmal die Crème de la Crème der Musikwelt vereint.

Ursula Jones - zur Person

Bis heute ist Ursula Jones-Strebi der Musikwelt verbunden geblieben, sie lebt seit 1954 in London, heiratete dort den Trompeter Philip Jones, managte dessen Brass Ensemble sowie das English Chamber Orchestra, engagiert sich für den Musiknachwuchs, etwa mit der Konzertreihe "Rising Star" in Luzern und ist Präsidentin der Maria & Walter Strebi-Erni Stiftung.

Sendung: "KlassikPlus" am 13. Dezember 2018 ab 19:05 Uhr

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Samstag, 15.Dezember, 13:37 Uhr

Rainer Grubert

Furti kommt

Ursula's Filme: ein Kleinod! Einfach wundervoll!
Maria Stader, meine Lieblingsstimme, neben Elisabeth
Schwarzkopf, was ein Kontrast, nicht nur "in size".

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