Gemeinsam mit Donald Fagen hatte Becker die Formation Steely Dan im Jahr 1972 gegründet. Becker spielte Gitarre, Fagen fungierte als Keyboarder und Sänger. Ihr entspannter, mit Jazz-Harmonien durchsetzter Sound war Ergebnis eines absoluten Perfektionismus von Fagen und Becker. 1980 hatte sich die Band zwischenzeitlich getrennt, doch in den letzten zwei Jahrzehnten waren Steely Dan wieder auf Tournee. Beckers Tod bedeutet nun voraussichtlich das Ende der Band.
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Walter Becker und Donald Fagen kannten sich bereits aus gemeinsamen College-Zeiten in New York und waren bis zum Schluss befreundet. Die zwischenzeitliche Auflösung der Band nach dem Album "Gaucho" war persönlichen Problemen geschuldet, u.a. Beckers Drogensucht, die der Gitarrist allerdings wieder in den Begriff bekam. Steely Dans im Jahr 2000 veröffentlichte CD "Two Against Nature", ihr erstes Studioalbum nach über 20 Jahren, wurde mit mehreren "Grammys" ausgezeichnet. Ihren Einzug in die "Rock and Roll Hall of Fame" feierten Fagen und Becker im Jahr 2001.
Steely Dan verarbeiteten in ihrer perfekt produzierten, doch zumeist cool und entspannt klingenden Musik zahlreiche Einflüsse aus der amerikanischen Pop-Musik: Funk, Soul und Blues, aber auch immer wieder Jazz. Das Stück "Rikki Don't Lose That Number" zitiert in der Einleitung den Pianisten Horace Silver, die Nummer "Parker’s Band" bezieht sich auf Charlie Parker.
Er wolle die Musik von Steely Dan Band so lange wie möglich am Leben erhalten, schrieb Donald Fagen in einem Nachruf auf seinen Freund und Kollegen. Eine genaue Todesursache wurde nicht bekannt gegeben, doch hatte Walter Becker bereits im Juli Konzerte krankheitsbedingt absagen müssen. Er wurde 67 Jahre alt.