Udo Wachtveitl gibt als Haushofmeister in Strauss' "Ariadne" sein Operndebüt in München. BR-KLASSIK hat das zum Anlass genommen, den Schauspieler und bekennenden Zappa-Fan nach seinen persönlichen Lieblingssongs zu fragen – ohne Rücksicht auf Genre- oder Stilgrenzen.
Bildquelle: BR/Christian Rudnik
Unterhaltung oder Ernst, das große E und das große U, bestimmen immer noch rudimentär die Einordnung und Bewertung von Musik. Schauspieler Udo Wachtveitl wandelt seit Jahren gekonnt zwischen diesen Grenzen. Zwischen dem Münchner Tatort und als Sprecher von Komponistenbiografien. Zwischen dem Theater und dem Fernsehen. Für BR-KLASSIK hat Udo Wachtveitl seine persönliche U-E-Playlist zusammengestellt.
Grundlegend: Bachs "Goldberg-Variationen", gespielt von Glenn Gould
Der Säulenheilige: Frank Zappa
Fürs Herz: Jimi Hendrix
Der Neuzugang: Richard Strauss
Liedermacherinnen: Rickie Lee Jones und Joni Mitchell
Strauss oder Zappa? Für Udo Wachtveitl ist diese Entscheidung also keineswegs leicht. Geboren 1958 sei er von der Pop- und Rockmusik der 68er-Generation geprägt. Früh habe er sich dann im Hören aber auch ein bisschen "veredelt", wie er im Interview mit BR-KLASSIK erzählt. Jazz, Freejazz oder Jazzrock haben sein Repertoire erweitert. Die Oper blieb dem Schauspieler aber lange fern. Das habe er seinen Eltern zu verdanken, die ihn "viel zu früh nach Bayreuth mitgenommen haben".
Jetzt – im Alter – weiß er auch fünf bis sechsstündige Wagner-Erlebnisse auf dem grünen Hügel zu schätzen. Und die Musik von Richard Strauss führt in nun erstmals auf die große Opernbühne, genauer ins Münchner Nationaltheater. Als Haushofmeister tritt er an der Bayerischen Staatsoper in dessen "Ariadne auf Naxos" auf. Sein erster künstlerischer Ausflug in die Opernwelt.
Die Oper, schüchtert mich schon ein bisschen ein. Das hat mit der schieren Größe zu tun, das hat damit zu tun, dass es schlicht nicht mein Geläuf ist.
Eine Sprechrolle hat er in der Ariadne, trotzdem muss er sich da nach der Musik und den Sängern richten. Zunächst sei es gar nicht so leicht gewesen sich in dieses "musikalische und metrische Korsett" einzuordnen, erklärt er. Zwei bis drei Proben habe es gegeben, vor der Wiederaufnahme-Premiere am Dienstag, 18. Januar, werde er sicherlich tief Luft holen müssen.
Sendung: "Allegro" am 18. Januar 2022 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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