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Zum "Ring"-Zyklus am Staatstheater Nürnberg Satirischer Blick auf Wagner

Das Staatstheater Nürnberg bringt den kompletten "Ring des Nibelungen" auf die Bühne - live übertragen auf BR-Klassik. Im Video wirft Kabarettist Oliver Tissot einen satirischen Blick auf Wagner im und um das Nürnberger Opernhaus.

Kabarettist Oliver Tissot | Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Richard Wagner begegnet man im Nürnberger Opernhaus auf Schritt und Tritt: Nicht nur, dass das Staatstheater am Richard-Wagner-Platz liegt - von seinem Granitblock auf dem Vorplatz aus blickt der Meister in Gestalt einer Bronzebüste direkt zum Eingangsportal der Oper, über dem auf einem großen Mosaik die Weltesche mit den drei Nornen abgebildet ist. Und auf dem Westgiebel steht eine Walküren-Statue mit Helm, Schwert und Trompete und schaut unerschrocken in Richtung Fürth.

Wortwitz

Zur Live-Übertragung des kompletten "Ring"-Zyklus auf BR-KLASSIK zwischen dem 23. Mai und dem 4. Juni ist der fränkische Kabarettist und Stand-Up-Comedian Oliver Tissot den Spuren der langen Wagner-Tradition im Nürnberger Opernhaus nachgegangen. Mit Wortwitz und hintergründigem Humor nimmt er die Verbindungen zwischen Komponist und Stadt aufs Korn - bis hin zu den Parallelen zwischen Götterdämmerung und Zweitligafußball - und wirft einen satirischen Blick auf die ebenso anstrengenden wie beeindruckenden Seiten des Jahrhundertwerks.

Spuren

Wagner hat vielfältige Spuren in Nürnberg hinterlassen. So besuchte er etwa 1835 seine Schwester Clara, die in Nürnberg lebte, und sah bei dieser Gelegenheit die gefeierte Sopranistin Wilhelmine Schroeder-Devrient. Sie sang später in zahlreichen Uraufführungen seiner Opern, etwa im "Rienzi", im "Fliegenden Holländer" und im "Tannhäuser". Neunmal hielt sich Wagner in der Stadt auf, darunter auch zur Vorbereitung der "Meistersinger von Nürnberg". Die auch das dunkelste Kapitel der Stadtgeschichte prägen: Sie wurden jedes Jahr zur Eröffnung der Reichsparteitage aufgeführt, im - auf Wunsch von Hitler - umgestalteten, ja entstellten Opernhaus.

Live aus dem Staatstheater Nürnberg

BR-KLASSIK überträgt "Das Rheingold" am Dienstag, den 23. Mai live ab 19.30 Uhr.

Und schon ab 19.05 Uhr gibt es in der Sendung "Foyer" auf BR-KLASSIK Gespräche und Reportagen zum Nürnberger "Ring"-Zyklus.

Weitere Termine:
Walküre: Donnerstag, 25. Mai, 17.00 Uhr
Siegfried: Sonntag, 28. Mai, 17.00 Uhr
Götterdämmerung: Sonntag, 4. Juni, 17.00 Uhr

Eine Welt am Rande des Abgrunds

Regisseur Georg Schmiedleitner inszeniert im aktuellen Nürnberger "Ring" eine Welt, die durch den Raubbau des zügellosen Kapitalismus an Mensch und Natur dem Untergang geweiht ist. So steht das fluchbeladene Rheingold etwa für den modernen Fluch der rücksichtslosen Gewinnmaximierung. Seit 2013 brachte das Staatstheater Nürnberg den kompletten "Ring"-Zyklus sukzessive heraus. Zum Abschluss des Projekts wird das komplette Bühnenfestspiel nun zwei Mal als Zyklus aufgeführt. Das Besondere: Fast alle Solisten gehören dem eigenen Ensemble an.

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