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Die neue Saison beim BR-Symphonieorchester Große Stars und ein Jubiläum

In einem Pressegespräch gaben Chefdirigent Mariss Jansons und Orchestermanager Nikolaus Pont einen Ausblick auf die kommende Spielzeit. Spannende Konzerte erwarten die Fans des Orchesters im In- und Ausland - und auch ein runder Geburtstag wird gefeiert: 70 Jahre Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Bildquelle: BR/Astrid Ackermann

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Mit Felix Mendelssohn Bartholdys "Paulus" startet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Masaaki Suzuki am Pult am 27. September offiziell in die neue Saison. Der Altmeister der japanischen Bach-Tradition gibt damit sein Debüt beim Symphonieorchester. Auf ihn freut sich besonders Benjamin Schwartz, der für die künstlerische Planung zuständig ist und dem Programm in der kommenden Spielzeit erstmals seine Handschrift gibt.

Das umfangreiche Konzertangebot der Saison 2018/19 bietet dem Publikum noch weitere Dirigenten-Weltstars wie Herbert Blomstedt, Christoph von Dohnányi, Daniele Gatti, Iván Fischer, Bernard Haitink, Daniel Harding, Simon Rattle und Franz Welser-Möst sowie vielversprechende BRSO-Debütanten: Masaaki Suzuki, Jakub Hrůša und Francois-Xaver Roth.

70 Jahre BR-Symphonieorchester

Kein Komponistenjubiläum, sondern der 70. Geburtstag des Orchesters selbst wird in der kommenden Saison gebührend gefeiert. Für Chefdirigent Mariss Jansons ein ganz besonders herausragendes Ereignis, das er am 31. Dezember 2018 mit einem Silvesterkonzert und dem Starpianisten Lang Lang einläuten wird. Dieses Konzert wird auch im Ersten zu sehen sein.

Fast auf den Tag genau 70 Jahre nach seiner Gründung lädt dann das Orchester gemeinsam mit Mariss Jansons am 29. Juni 2019 zu einem "Tag der offenen Tür" ins Werksviertel ein, dem Standort für das künftige Konzerthaus München.  

Mariss Jansons zum Jubiläum

"Der 70. Geburtstag des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks ist natürlich ein Höhepunkt, der sich über das ganze Jahr 2019 ziehen wird. Ich freue mich darauf, dieses Jubiläumsjahr mit einem besonderen Silvesterkonzert einzuläuten! Im November 2018 reisen wir wieder nach Taiwan, Japan und Korea. Das asiatische Publikum ist unglaublich musikinteressiert und empfängt uns immer außerordentlich begeistert. Das ist schon wie eine langjährige Freundschaft. Und in ‚alter Freundschaft‘ setzen wir mit großer Freude das gemeinsame Konzertieren mit dem wunderbaren Chor des Bayerischen Rundfunks fort. Ich hoffe nun, dass unser Publikum großen Gefallen an dem Konzertprogramm 2018/19 finden wird."

Starsolisten und Kavakos als Artist in Residence

Geiger Leonidas Kavakos | Bildquelle: Yannis Bouranias Bildquelle: Yannis Bouranias Mit Leonidas Kavakos wird es in der kommenden Spielzeit wieder einen Artist in Residence geben. Der griechische Geiger ist in insgesamt vier Konzerten als Solist - aber auch als Dirigent und Kammermusiker zu erleben. Für Orchestermanager Nikolaus Pont ist bei solch einer Verpflichtung über mehrere Konzerte wichtig, nicht irgendeinem Trend zu folgen, sondern einen Künstler auszuwählen, mit dem das Orchester und Mariss Jansons wirklich eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindet.

Unter den Solisten, mit denen das Orchester zusammenarbeiten wird, finden sich unter anderem die Sängerinnen und Sänger Diana Damrau, Renée Fleming, Anna Prohaska, Thomas Hampson und Mark Padmore, die Pianisten Pierre-Laurent Aimard, Emanuel Ax, Lang Lang, Igor Levit und Jean-Yves Thibaudet sowie die Geigerinnen Isabelle Faust und Janine Jansen.

Saison-Vorschau kompakt

Für seine Konzertbroschüre lässt sich das Orchester immer etwas Besonderes einfallen: In dem 196 Seiten starken Heft finden sich einerseits natürlich alle Konzerttermine; doch darüber hinaus geben Musiker verschiedener Stimmgruppen des Orchesters  intime Einblicke in die ganz persönliche Beziehung zu ihrem Instrument. Sichern Sie sich Ihr Exemplar – entweder bei einem Ihrer nächsten Konzertbesuche oder hier zum Download.

Unterwegs von Nürnberg bis Taiwan

Konzertreisen führen das Symphonieorchester in der Spielzeit 2018/19 nach Ottobeuren, Nürnberg, Weiden in der Oberpfalz genauso wie in europäische und asiatische Musikzentren wie Amsterdam, Budapest, London, Luxemburg, Luzern, Paris, Seoul, Taipeh, Tokio und Wien. Besonders freut sich Mariss Jansons, dass es endlich wieder einmal mit einem Gastspiel in der Nürnberger Meistersingerhalle klappt.

Wir sind sehr froh, dass es endlich auch geklappt hat, ein Konzert mit Herrn Jansons in Nürnberg zu geben. Insgesamt ist Bayern sehr präsent in unserer Planung.
Orchestermanager Nikolaus Pont

Jugendkonzerte mit "Impressionismus"

Im Rahmen des umfangreichen Programms von BRSO Education werden Mitglieder des Symphonieorchesters auf Tour durch bayerische Schulen sein. Im Gepäck haben sie diesmal das Streichquartett von Maurice Ravel und jede Menge Gesprächsstoff: Wie klingt Impressionismus? Kann man Musik zum Leuchten bringen? Diesen und weiteren Fragen gehen Musiker und Schüler im Konzert nach.

Auch in kommender Saison wird es wieder die Response-Werkstatt geben, in der Kinder und Jugendliche ihre eigene Musik für ein "pre-concert", gestalten, als klingende Antwort auf ein Werk, das im Konzert des Symphonieorchesters auf dem Programm steht.

Unter "Fragezeichen? Diskussions-Workshop für Oberstufenschüler" und "Konzerteinführung selbst gemacht" gehen Jugendliche und Studierende einigen musikalischen Werken auf den Grund.

Symphonieorchester löscht ECHO aus der Biografie

Die aktuelle Debatte um die ECHO -Vergabe an die Rapper Kollegah und Farid Bang hat auch innerhalb des Orchesters Diskussionen ausgelöst. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Chefdirigent Mariss Jansons nimmt Abstand von seinen ECHO Klassik-Auszeichnungen. Man habe den Preis aus der Biografie des Orchesters gelöscht und würde derzeit auch keinen neuen annehmen, sagte Orchestermanager Nikolaus Pont bei der Vorstellung der Konzertsaison. Mit einer Rückgabe wolle man sich aber nicht profilieren. Der Preis habe ohnehin keine so große Bedeutung, da er sich an den Verkaufszahlen orientiere und nicht rein an der künstlerischen Leistung.

Nach Ansicht von Jansons liegt das Problem ohnehin tiefer. Wenn man es mit der Rückgabe eines Preises lösen könnte, wäre das ein sehr leichter Weg, so der Dirigent, der 1943 im Ghetto von Riga als Sohn einer jüdischen Mutter zur Welt kam. Es habe vielmehr mit Intelligenz, Kultur und Mentalität zu tun, ob man verstehe, dass man so etwas nicht machen könne.

Wir wollen uns nicht mit einer großartigen Rückgabe des Preises profilieren, aber wir haben den Preis aus unserer Orchester-Vita rausgeschrieben.
Tubist und Orchestervorstand Stefan Tischler

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