BR-KLASSIK

"Leidenschaft hat viele Stimmen" lautet das Motto der neuen Saison des Chores des Bayerischen Rundfunks, der das 20-jährige Bestehen seiner Abonnement-Reihe feiert. Konzertbesucher dürfen sich wieder auf viele Sternstunden der Chormusik freuen. Darüber hinaus gab der Chor bekannt, dass Howard Arman seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter bis 2021 verlängert hat.

Den Auftakt der Abo-Konzerte macht am 10. Oktober Claudio Monteverdis "Marienvesper", die für den Künstlerischen Leiter Howard Arman zu den Schlüsselwerken der Chormusik zählt. Im Oktober 2018 ist sie im Münchner Prinzregententheater mit einem hochklassig besetzten Solistenensemble sowie dem Concerto Palatino zu erleben, einem der derzeit führenden Ensembles für Monteverdis Musik.
Zum ersten Mal arbeitet der Chor mit dem Basler Kammerorchester zusammen, wenn am 15. Dezember die Aufführung von Johann Sebastian Bachs "Weihnachtsoratorium" auf dem Programm steht. Weihnachtlich geht es auch im Konzert "Abo plus" zu: Der Chor präsentiert am 8. Dezember die mittlerweile dritte Ausgabe der beliebten "Christmas Classics". Howard Arman verspricht ein "Best of" mit den "frechsten, schönsten und lustigsten" Liedern und Arrangements aus aller Welt.

Im vierten Abo-Konzert am 2. März 2019 steht die Neuentdeckung eines bekannten Dvorák-Oratoriums im Fokus, nämlich des "Stabat mater" in der Frühfassung aus dem Jahr 1876 für Soli, Chor und Klavier. Die fehlenden Sätze werden ergänzt durch Neukompositionen der slowakischen Komponistin Ľubica Čekovská. Außerdem erklingt die deutsche Erstaufführung von Arvo Pärts A-Cappella-Stück "And I Heard a Voice".

Ein Highlight mit Haydn

Wie sehr der BR-Chor auch international gefragt ist, zeigt sich unter anderem im fünften Abokonzert am 11. Mai, in dessen Rahmen Joseph Haynds Oratorium "Die Schöpfung" mit dem Ensemble "Il Giardiono Armonico" unter Giovanni Antonini erklingt. Der italienische Alte-Musik-Spezialist hat 2014 das Projekt "Haydn 2032" ins Leben gerufen, bei dem Haydns komplettes symphonisches Werk bis zum 300. Geburtstag des Komponisten aufgeführt und aufgenommen werden soll. Die "Schöpfung", die im Mai 2019 in München und beim Mozartfest Augsburg mit dem Chor erklingt, wird Teil dieses Großprojekts sein.

Die Abo-Saison wird programmatisch abgerundet durch das zweite Abo-Konzert am 17. November 2018 unter der Leitung von Yuval Weinberg, der mit dem Chor einen musikalischen Bogen von Buxtehude bis Pärt schlägt. Es erklingen zeitgenössische Werke aus ganz Europa, etwa von Björn Andor Drage (Norwegen), Anna Thorvaldsdottir (Island), Thierry Machuel (Frankreich) oder Krzysztof Penderecki (Polen).

Education-Projekte und Mitsingkonzert

Howard Arman | Bildquelle: © Astrid Ackermann/BR Dem Chor des Bayerischen Rundfunks liegt auch in der kommenden Saison die Nachwuchsförderung am Herzen. Derzeit wird ein Audio Concert Guide für junge Hörer zu Mozarts Messe in c-Moll produziert, der demnächst zusammen mit einer Gesamteinspielung der Messe (in der Rekonstruktion/Vervollständigung von Clemens Kemme) beim Label BR-KLASSIK erscheint. Im Januar 2019 präsentiert der Chor als Ergebnis einer Kooperation mit dem Bayerischen Landesjugendchor und -orchester Gustav Mahlers "Auferstehungssymphonie" in der Philharmonie im Münchner Gasteig.
Und schließlich laden der Chor und Howard Arman im Juli 2019 wieder ein zum großen Mitsingkonzert "cOHRwürmer" im Circus-Krone-Bau. Es darf mit über 1.500 Mitwirkenden gerechnet werden, die aus vollen Kehlen Chöre aus Haydns "Schöpfung" schmettern.

Gastkonzerte

Der Chor präsentiert sich auch in der neuen Saison bei international renommierten Festivals wie in Luzern oder beim Rheingau Musikfestival. Die Sängerinnen und Sänger sind wieder zu Gast in Salzburg und präsentieren Werke für Chor und Klavier: bei den Pfingstfestspielen das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms und im Sommer selten gehörte Chormusik von Franz Liszt. Die Klavierparts sind jeweils hochkarätig besetzt mit Igor Levit (Liszt) sowie Pierre-Laurent Aimard und Markus Hinterhäuser, dem Intendanten der Salzburger Festspiele, im Brahms-Requiem.

Im Juni eröffnet der Chor in Garmisch-Partenkirchen das Richard-Strauss-Festival mit einem spannenden Programm: Am Pult der Akademie für Alte Musik Berlin stellt Alexander Liebreich Richard Strauss' "Metamorphosen" Henry Purcells Oper "Dido and Aeneas" gegenüber. Bei einem Gedenkkonzert zur Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg erklingt im Februar 2019 in der Frauenkirche Dvoráks "Stabat mater" in der Orchesterfassung unter der Leitung von Christoph Eschenbach.

Auszeichnungen und CD-Produktionen

Die im Dezember letzten Jahres bei BR-KLASSIK veröffentlichte Einspielung von Rachmaninows "Glocken" und "Symphonischen Tänzen" mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons wurde mit dem renommierten "Diapason d'Or" ausgezeichnet. Außerdem erhielt die CD im britischen Magazin "Gramophone" die Ehrung als "Recording of the Year". Darüber hinaus verlieh das BBC Music Magazine dem Konzertmitschnitt von Gustav Mahlers 3. Symphonie in London unter der Leitung von Bernard Haitink die Auszeichnung "Aufnahme des Jahres 2018".
Weitere Neuveröffentlichungen mit dem Chor sind in Planung, darunter "More Christmas Surprises" mit Swing-Titeln der 30er und 40er Jahre (SONY), Bachs Motetten, Verdis "Quattro pezzi sacri" und Beethovens Messe in C-Dur (BR-KLASSIK).

Vertragsverlängerung

Zur Präsentation der neuen Spielzeit gab der Vorstand des BR-Chores bekannt, dass Howard Arman seinen ursprünglich bis 2019 laufenden Vertrag als Künstlerischer Leiter vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert hat. BR-Hörfunkdirektor Martin Wagner freut sich über die Verlängerung: "Mit Howard Arman und dem BR-Chor haben ein 'Allrounder' im besten Sinne und ein in allen Epochen und Genres auf höchstem Niveau agierendes Ensemble zusammen gefunden, die gemeinsam stilsicher stetig ihr Repertoire in alle Richtungen erweitern, ohne das Standardrepertoire zu vernachlässigen. Ich freue mich sehr, dass diese glückliche Symbiose fortgesetzt wird."