BR-KLASSIK

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Kremerspiegel - Folge 7 Aktuelle Ereignisse - Ein leidenschaftliches Plädoyer für Wahrhaftigkeit

Gidon Kremer | Bildquelle: Alberts Linarts

Gidon Kremer ist voller Sorge, als ich ihn am vergangenen Samstag zum Gespräch treffe. Es ist der Tag nach dem Mord am russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow. Am Vormittag hat Gidon Kremer einen offenen Brief über die jüngsten Ereignisse in Russland formuliert, dessen deutsche Fassung BR-Klassik veröffentlicht hat. Wir entscheiden sofort, das ursprünglich geplante Thema, die Musik von Dmitrij Schostakowitsch, auf die nächste Ausgabe des "Kremerspiegels" zu verschieben. Zumal ihn ein anderes Ereignis der letzten Wochen noch immer stark beschäftigt. Gidon Kremers Orchester, die Kremerata Baltica, war im Februar mit dem Pianisten Daniil Trifonov auf Tournee. Als dieser wegen Erschöpfung absagen musste, wurde vom Veranstalter kein anderer Künstler als Ersatz akzeptiert - die gesamte Tournee war geplatzt. Gidon Kremer sieht darin ein deutliches Symptom für Fehlentwicklungen im Geschäft mit der Musik. Strapaziert von diesen Ereignissen hat der Geiger alle Konzerte bis Ende März abgesagt. Doch kann sich ein Musiker allein gegen den Musikbetrieb stellen? Und dann, diktiert von aktuellen Ereignissen in Russland, die noch drängendere Frage: Welchen Sinn hat es, wenn sich ein Musiker politisch äußert? Gidon Kremer stellt sich diesen Fragen - mit einem leidenschaftlichen Plaidoyer für Wahrhaftigkeit. | Bildquelle: Alberts Linarts

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