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München, Herkulessaal der Residenz
Seit 1958 ist der niederländische Dirigent Bernard Haitink regelmäßig zu Gast beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Und als der 85-jährige Grandseigneur im Dezember 2013 Josephs Haydns reifes Alterswerk "Die Schöpfung" interpretierte, durfte man Besonderes erwarten.
Schließlich hat Haydn in diesem Oratorium die Summe seines Könnens gezogen, Bachs Kontrapunkt, Händels Pracht und Mozarts Melodik zu einer grandiosen Synthese verschmolzen und weit in die Romantik vorgegriffen.
Von der naiven Tonmalerei bis zur progressiven "Vorstellung des Chaos" vor der Entstehung der Welt reicht Haydns musikalischer Kosmos - mit seinem genialen Bilderbogen sprach er alle Gemüter direkt an und sorgte so für die ungebrochene Popularität der "Schöpfung" bis heute. Zugleich deutete Haydn den biblischen Schöpfungsmythos auch als Sinnbild des aufklärerischen Denkens und traf damit den Nerv seiner Zeit. "Die Schöpfung" feiert ein optimistisches Menschenbild - und doch wusste auch Haydn um die Gefährdungen der menschlichen Existenz. Eine so dankbare wie anspruchsvolle Aufgabe für einen Dirigenten vom Format Bernard Haitinks, der - ebenso wie Chor, Orchester und die Solisten - die Herausforderungen des Werks mit Bravour bewältigte.
Camilla Tilling | Sopran |
Mark Padmore | Tenor |
Hanno Müller-Brachmann | Bariton |
Chor des Bayerischen Rundfunks | |
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | |
Dirigent | Bernard Haitink |
Joseph Haydn | "Die Schöpfung" |