BR-KLASSIK

Burghausen lädt vom 6. bis zum 11. März wieder zum Jazz-Gipfel an die Salzach - fast ohne amerikanische Starjazzer, aber mit europäischen Meistermusikern und der ein oder anderen Überraschung.

Es wird wieder gejazzt in Burghausen, im Stadtsaal und in der Wackerhalle, im Jazzkeller sowieso. Blue Notes wehen um die Burg und die ganze Stadt gibt sich eine Woche lang dem Jazzfieber hin. Die 49. Internationale Jazzwoche Burghausen steht vor der Tür und süddeutsche Jazzfans und solche aus dem benachbarten Österreich werden sich wieder einfinden an den unterschiedlichen Veranstaltungsorten.

Im Programm finden sich wenig amerikanische Jazz-Heroen und der flüchtige Blick ins Programmheft könnte einen Durchgangsjahrgang vor der großen Party zur 50. Ausgabe vermuten lassen. Aber weit gefehlt! Auch die 49. Internationale Jazzwoche bietet Highlights und spannende Musik, besonders von europäischen Größen sowie einer Legende des afrikanischen Jazz und einem israelischen Bass-Virtuosen.

Unterschiedliche Tieftöner

Avishai Cohen | Bildquelle: Bojan Hohnjec Das Konzert des Saxophonisten und Sängers Manu Dibango aus Kamerun könnte das emotionale Highlight der Jazzwoche werden. Seinen 70er Jahre Hit "Soul Makossa" wird der mittlerweile 84-jährige sicher im Programm haben, vielleicht aber auch das ein oder andere französische Chanson, das er mit geschmeidig-sonorer Bassstimme vorträgt.

Bassist Avishai Cohen ist mit seinem Trio gefragter Festivalgast weltweit. Seine aktuelle CD "1970" ist ein Pop-Soul-Album. In kleiner Besetzung spielt er aber oft Jazz, der stark von der Musik seiner Heimat Israel geprägt ist. Er ist ein technischer Überflieger an Kontra- und E-Bass, aber auch als Sänger tritt er immer wieder in Erscheinung.

Europas prägende Jazzer

Stars der europäischen Szene sind unter anderem der fränkische Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Der Burghausen-Stammgast präsentiert sein Programm "Kind of Spain", spanisch eingefärbter Jazz, inspiriert von Haffners Wahlheimat Ibiza und gespielt von einer hochkarätigen Band.

Zeitgleich am Jazzwochen-Samstag stehen der französische Akkordeonist Vincent Peirani und sein Quintett im Stadtsaal auf der Bühne. Peirani ist zurzeit äußerst gefragt und seine Konzerte sind echte Live-Highlights. Ein Musiker, der auf der Bühne wirklich alles gibt und, immer barfuß auftretend, es versteht sein Publikum mitzureißen.

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Blood, Sweat & Tears

7. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Jazz Burghausen

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Charles Tolliver

8. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: privat

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Avishai Cohen

8. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Bernard RIE

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Jazzrausch Bigband

9. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: PR

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Manu Dibango

9. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Edmond Sadaka

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Danny Bryant & Bigband

10. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Anja Limbrunner

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Vincent Peirani Quintett

10. März 2018, Stadtsaal | Bildquelle: Sylvain Gripoix

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Wolfgang Hafner

10. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Antje Wiech

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Reto Weber von der Squeezeband

10. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Jazz Burghausen

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Walter Sigrist von der Squeezeband

10. März 2018, Wackerhalle | Bildquelle: Jazz Burghausen

Jazz mit Geschichte

Interessant nicht nur für Freunde des traditionellen Jazz ist das Konzert mit der Musik aus Thelonious Monks "Town Hall"-Konzert von 1959. Der amerikanische Trompeter Charles Tolliver hat 2009 die Musik dieses Konzerts transkribiert und in Burghausen wird er es mit europäischen Spitzenmusikern aufführen. Solist ist der hochklassige Münchner Pianist Claus Raible.

Don Menza | Bildquelle: Don Menza Für besonderes Jazzclubfeeling sorgt der amerikanische Tenorsaxophon-Veteran Don Menza mit seinem Quartett im Burghauser Jazzkeller von Dienstag bis Samstag. Hier gibt es für ambitionierte Hobby-Jazzer auch die Gelegenheit bei der Jamsession einzusteigen.

Die Münchner "Jazzrausch Bigband" verbindet auf partytaugliche Weise Technobeats und Jazz, erprobt in Electro-Clubs und Jazz-Konzertsälen von München bis New York.
Jungen Jazz gibt es wie immer beim Publikumsmagneten der Jazzwoche, dem Finale des Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreises am 6. März im Stadtsaal. Zum 10. Mal wird dieser Preis schon vergeben. Die Siegerehrung können Sie ab ca. 22.45 Uhr auf dem BR-KLASSIK Facebook-Kanal mitverfolgen. Auch der Next Generation Day am Sonntag, 11. März, stellt junge, herausragende Bands in den Mittelpunkt.

Die Rock-Jazz-Gruppe "Blood Sweat & Tears" ist in ihrer 2018er Ausgabe zwar mit hervorragenden Musikern besetzt, aber aus alten Tagen der Band ist niemand mehr dabei. Ob der Auftritt des Ensemble nur eine bessere Covershow oder ein groovender Höhepunkt der Jazzwoche wird, davon kann man sich am 7. März in der Wackerhalle überzeugen oder im Live-Stream auf br-klassik.de.