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Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks

Zwei sechste Symphonien Tschaikowsky und Schostakowitsch

Mariss Jansons gilt als einer der renommiertesten Interpreten der russischen Symphonik. Zusammen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentiert er die zwei sechsten Symphonien von Tschaikowsky und Schostakowitsch.

CD-Cover "Tschaikowksy - Schostakowitsch Symphonie Nr. 6" | Bildquelle: BR-Klassik, Montage: BR

Bildquelle: BR-Klassik, Montage: BR

Zwei sechste Symphonien, von Russen komponiert und in St. Petersburg bzw. Leningrad uraufgeführt: Beide Werke sind musikalische Bekenntnisse von Komponisten, die ihr Wesen und Denken in ihrer politisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit verbergen mussten und deshalb in der Musik Tiefgründiges und Unaussprechbares auszudrücken wagten.

Tschaikowskys "Pathétique" : eine "musikalische Seelenbeichte"

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky | Bildquelle: "Pjotr Iljitsch Tschaikowsky", hrsg. vom Staatlichen Haus-Museum P. I. Tschaikowski in Klin, Leipzig 1978 Bildquelle: "Pjotr Iljitsch Tschaikowsky", hrsg. vom Staatlichen Haus-Museum P. I. Tschaikowski in Klin, Leipzig 1978 Die Sechste Symphonie von Peter I. Tschaikowsky, 1893 kurz vor dem Tod des Komponisten uraufgeführt, ist das Werk eines Künstlers, für den Symphonie eine "musikalische Seelenbeichte" bedeutet, die "zum Bersten gefüllt vom Niederschlag des Lebens, sich in Tönen ergießt". Das Programm der Sechsten, später auch "Pathétique" genannt, sollte, so Tschaikowsky, "für alle ein Rätsel bleiben". Tatsächlich trat die "Pathétique" ihren Siegeszug erst an, als ihr Schöpfer schon nicht mehr lebte.

Schostakowitsch: Düsternis und Groteske

Dmitrij Schostakowitsch | Bildquelle: Krzysztof Meyer: "Schostakowitsch. Sein Werk, seine Zeit", Bergisch Gladbach 1995 Bildquelle: Krzysztof Meyer: "Schostakowitsch. Sein Werk, seine Zeit", Bergisch Gladbach 1995 Ebenso wie das rätselhafte musikalische Vermächtnis Tschaikowskys irritiert Dmitrij Schostakowitschs Sechste durch ihren Mangel an symphonischer Konvention, beispielsweise das Fehlen eines jubelnden Finales. Obwohl er längst unter Beobachtung stalinistisch-repressiver Kulturpolitik stand, brachte Schostakowitsch 1939 jene Sechste Symphonie heraus, die das Publikum zu Beifallsstürmen hingerissen hat, bei Kritikern und Ideologen jedoch Achselzucken hinterließ und für einen "Rumpf ohne Kopf" gehalten wurde.
"Gesunde Lebensfreude", die der „Sozialistische Realismus“ forderte, sucht man hier vergebens, zu finden ist vielmehr Düsternis und grell überzeichnete Groteske. Uraufgeführt wurde das Werk von Jewgenij Mrawinskij, dessen Schüler und Assistent Mariss Jansons später wurde. Damit weist sich der in Lettland geborene derzeitige Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks als Interpret mit direktem Bezug zum Komponisten aus. Beide Symphonien sind erst jüngst in den großen Münchner Konzertsälen aufgezeichnet worden.

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Dimitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 54
Live-Mitschnitt aus dem Münchner Herkulessaal 2013
Peter I. Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 ("Pathetique“)
Live-Mitschnitt aus der Philharmonie im Münchner Gasteig 2013

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons

1 CD / Total Time 75:25
BR-KLASSIK 900123

Erhältlich im Handel und im BRshop

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