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Auszeichnung für Mahlers Neunte Symphonieorchester mit Schallplattenpreis geehrt

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Bernard Haitink wurden mit dem Schallplattenpreis "Toblacher Komponierhäuschen 2012" für seine Neueinspielung von Gustav Mahlers Symphonie Nr. 9 ausgezeichnet.

Bildquelle: Robert Fischer

Toblacher Schallplattenpreis

Interview mit dem Juror Thomas Schulz

Am 10. Dezember 2012 wurde der Preis in einer Probenpause im Münchner Gasteig übergeben. Das Orchester und Altmeister Bernard Haitink freuten sich sehr über die Auszeichnung. Berhard Haitink war einer der ersten Dirigenten, die einen Zyklus sämtlicher Symphonien Gustav Mahlers einspielte. Seine erste Mahler-Schallplatte, die Symphonie Nr. 1 mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, entstand 1962 - vor genau 50 Jahren. Auch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks leistete in den 60er-Jahren Pionierdienste in Sachen Mahler - mit seinem damaligen Chefdirigenten Rafael Kubelík.

Haitink dirigiert Mahlers Abschiedswerk

Die preisgekrönte CD und das Toblacher Komponierhäuschen | Bildquelle: Robert Fischer Die preisgekrönte CD und das Toblacher Komponierhäuschen | Bildquelle: Robert Fischer Mahlers Neunte, seine letzte vollendete Partitur, gilt seit ihrer postumen Uraufführung im Juni 1912 als ein Manifest des Abschieds von der Welt: So dominieren auch in der riesigen Diskografie des Werks eher resignative bis elegisch beschwörende Lesarten, obwohl die beiden Mittelsätze eine andere, der Lebenswirklichkeit zugewandte Sprache der feinen Ironie und der grotesken Überzeichnung sprechen. Im Rahmen des vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ausgerichteten Mahler-Zyklus hat Bernard Haitink im Dezember 2011 mit dieser Symphonie einen absoluten Höhepunkt gesetzt.

In Wohllaut gehüllt

Selten hat man den immensen Farbenreichtum und die polyphone Vielstimmigkeit dieses janusköpfigen Meisterwerks so sinnlich-auratisch, so versöhnlich-tiefempfunden, so souverän strömend und in schönsten Wohllaut gehüllt erleben können wie in dieser auch akustisch perfekten Stereo-Aufnahme.

Über 50 Jahre Mahler-Erfahrung schärfen den Blick fürs Wesentliche. So begnügt sich der altersweise Magier mit der Rolle des souveränen Koordinators, während die exzellenten Musiker in kollektiver Trance über sich hinauswachsen. Mit großer innerer Ruhe verklammert er die vier Sätze zu einer homogenen Erzählung, zu einem mächtigen Abgesang des Lebens und der Liebe, zu einem grandiosen Schlusswort.

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