Trauer um Martin Geck: Wie aus Familienkreisen bekannt wurde, starb der Musikwissenschaftler am vergangenen Freitag in Bochum. Geck wurde 83 Jahre alt.
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Martin Geck stammte aus dem Ruhrgebiet, wurde in Witten geboren. Aufgewachsen ist er in einem Pfarrhaushalt. Den Wunsch nach einer gerechten Gesellschaft und nach Solidarität hat in seinem Elternhaus mitbekommen, wie er in einem BR-KLASSIK-Interview erzählte. 1976 wurde Martin Geck Professor für Musikwissenschaft, ebenfalls im Ruhrgebiet, nämlich in Dortmund. Zuvor arbeitete er als Gründungsredakteur an der Richard-Wagner-Gesamtausgabe. An der Hochschule kümmerte er sich zunächst um die Lehrerausbildung, bevor er die Bachforschung vorantrieb.
Martin Geck hat eine ganze Reihe Bücher über Komponisten geschrieben - und verzichtete dabei auf trockenen Fachjargon. Über Musik zu schreiben war seine Passion. Und so erreichten seine Werke eben nicht nur Fachleute.
Mit meinem Schreiben will ich durch Musikerlebnisse mit meinen Lesern in Kontakt kommen.
Ob mit seinen Beethoven-Büchern, mit Werken über Mozart, Schumann, Wagner oder Bach: Geck zog in die Leser hinein in Leben und Werk der großen Komponisten.
Es liegt mir daran, über Musik Liebe zwischen den Menschen herzustellen.
Schreiben fiel ihm leicht, sagte er, denn vieles habe er zuvor bereits im Hinterkopf gehabt. Dennoch empfand er die Fertigstellung eines Buches als Kraftanstrengung. Der von ihm hochgeschätze Ludwig van Beethoven war auch der Komponist, der ihn zuletzt beschäftigte. Nicht über Musik zu schreiben, erschien ihm unvorstellbar.
Sendung: "Leporello", am 25. November 2019 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK