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Bekenntnis zu Kulturstandort Theater Augsburg wird Staatstheater

Das Theater Augsburg soll in ein Staatstheater umgewandelt werden. Das kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung am Mittwoch an. Die Entscheidung rief positive Reaktionen hervor - auch wenn noch Fragen offen bleiben, was das künftige Finanzierungsmodell betrifft.

Aussenansicht des Theater Augsburg | Bildquelle: imago/Frank Müller

Bildquelle: imago/Frank Müller

Der Intendant des Theaters Augsburg, André Bücker, zeigte sich hoch erfreut über die Entscheidung. Es sei gerade in der jetzigen Zeit des Interims und den dadurch erschwerten Bedingungen in Augsburg ein tolles Signal für alle Mitarbeiter, sagte Bücker gegenüber BR-KLASSIK. Das Theater Augsburg ist derzeit geschlossen, da es stark sanierungsbedürftig ist. Bis 2025 wird das Theater renoviert und erweitert. Welche Auswirkungen die Entscheidung für das Theater konkret habe, darüber wolle er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Spekulationen anstellen, so Bücker. Das künftige Finanzierungsmodell werde in Verhandlungen zwischen Stadt und Freistaat intensiv besprochen werden.

Oberbürgermeister freut sich "saumäßig"

Auch Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl nahm die Entscheidung begeistert auf. Er freue sich "saumäßig", da es eine klare Kontinuität zeige in der Haltung gegenüber dem Kulturstandort Augsburg, so Gribl zum BR. Söder habe sich bereits 2016 detailliert mit dem Theater befasst und schon damals gesagt, dass die nächste Stufe das Staatstheater sein werde. Gribl ist erleichtert, denn die Ankündigung Söders sei nicht nur ein "Kompliment an den Theaterstandort Augsburg", sondern werde das Theater sowohl in seiner Existenz als auch in der Finanzierung sichern.

Dieses Bekenntnis zum Theater Augsburg ist für uns eine wichtige Motivation in den kommenden Jahren.
André Bücker, Intendant des Theaters Augsburg.

Wie hoch fällt die Entlastung aus?

Wie hoch die Entlastungen für das Augsburger Theater sein werden, dürfte in den kommenden Verhandlungen zwischen Stadt und Freistaat wohl das größte Thema sein. Der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bayerischen Landtag Harald Güller (SPD), schlägt vor, das Augsburger Theater in ein reines, vom Freistaat getragenes Staatstheater wie in München, oder in eine Stiftung Staatstheater wie in Nürnberg umzuwandeln. Die "Augsburger Allgemeine" berichtet, dass für Augsburg die Stiftung Staatstheater Nürnberg als Modell dienen solle, die 2005 aus den dortigen städtischen Bühnen hervorgegangen war. Für Augsburg würde das bedeuten, dass sich Stadt und Freistaat das jährliche Defizit von 24 Millionen Euro teilen müssten. Augsburg müsste zwölf statt bisher 16 Millionen bezahlen, das Land zwölf statt acht Millionen. Die Stadt würde in diesem Fall also "nur" um vier Millionen Euro jährlich entlastet.

Die "Münchner Lösung" würde die Stadt sogar um bis zu 16 Millionen Euro pro Jahr entlasten, so Harald Güller. Als Haushaltsexperte dringt Güller darauf, in einem Nachtragshaushalt die Gelder auch verbindlich zu verankern.

Sendung: "Allegro" am 19. April 2018, 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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