Wie sich ein Autor und ein Kameramann der BR-KLASSIK Jazzredaktion auf den Weg in den Ruhrpott gemacht haben, um sich von Helge Schneider den Jazz erklären zu lassen.
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Mülheim an der Ruhr ist anders. Im Herbst ist es dort oft neblig. Fährt man nachts in die Stadt hinein, sieht es ein bisschen wie in einem David-Lynch-Film aus: Diffuses Licht, kein Mensch auf der Straße, jedes dritte Geschäft in der Einfallstraße verkauft Caravans. Vielleicht, weil viele Menschen aus Mülheim gerne in ein Auto steigen, mit dem sie weit von dort wegfahren können, wer weiß. Helge Schneider lebt in Mülheim, obwohl er sich längst eine neue Heimat hätte suchen können, auf Lanzarote oder in der Provence oder auf Lesbos. Mit schrägen Kinofilmen und genialen Auftritten als Komiker und Musiker hat er deutsche Unterhaltungsgeschichte geschrieben. Für uns gibt der Multiinstrumentalist heute den Jazz-Experten.
10.30 Uhr morgens, es ist nicht mehr ganz so düster und verlassen. Wir wollen gerade an seiner Bürotür klingeln, da taucht er auf, eine Erscheinung auf dem Mülheimer Bürgersteig, der Wahre, der Einzige: Helge Schneider.
Wo wollen wir drehen? In seinem Studio, in seinem Büro? Oder in seinen neuen heiligen Hallen - seinem Atelier? Natürlich dort!
Einmal um die Kurve, dann sind wir da, drei große Räume. Im größten: Motorräder, ein alter Bullerjan-Ofen, etliche Leinwände.
Ich habe wieder zu malen begonnen, also noch nicht wirklich
alle Leinwände sind weiß...
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Im kleinsten Raum: Gerümpel. Im Mittleren: Eine Theke, eine rote Glitzer-Showtreppe. Das Klavier wird kurzer Hand umgestellt, fertig ist das Jazzexperten-Bühnenbild. Helge Schneider kramt noch ein paar Requisiten hervor, zum Beispiel ein Kissen mit aufgemaltem Ohr: "Das habe ich vor vierzig Jahren von ein paar Fans bekommen, damit ich mich auch mal aufs Ohr legen kann." Eine Pappmaschee-Katze. Ob sie für den Welthit über ihre Toilette verantwortlich ist? Ein Buch, "Karl Valentins Filme", Schallplatten mit "Der Schatz im Silbersee" Teil eins und zwei. Ein Foto von Schneiders Eltern, ein Lasso, ein Buch mit berühmten Jazzcovern, Arbeitshandschuhe...
Der Aufbau beginnt: Kamera justieren, einleuchten, Tonprobe, der Meister hat noch schnell was zu erledigen, er kommt gleich wieder. Ein Freund bringt noch einen Kontrabass vorbei. Alles ist hergerichtet, Helge Schneider kommt zurück, der Trompetenkoffer ist dabei. Es kann gleich losgehen, da entdeckt er ihn: Einen graukarierten Mantel, der bislang unbemerkt in der Ecke hing.
Der Mantel ist Jazz
Er schlüpft hinein, und es geht los: Helge Schneider erklärt den Jazz. Wie ist diese Musik entstanden, was ist eine Bluenote, was macht einen "Standard" aus? Die neue Web-Serie, exklusiv auf BR-Klassik - ab dem 22. Dezember.