Zehntausende sind am vergangenen Wochenende zu rund 300 Konzerten ins thüringische Rudolstadt gereist. Bei Deutschlands größtem Festival für Roots, Folk und Weltmusik ist auch der "Ruth"-Preis verliehen worden, der in diesem Jahr an eine deutsche Sängerin mit iranischen Wurzeln ging.
Bildquelle: Matthias Kimpel
Cymin Samawatie wurde als Tochter iranischer Einwanderer in Braunschweig geboren und ist fester Bestandteil der deutschen Ethno-Jazz-Szene: Am Samstag hat sie beim Weltmusik-Festival im thüringischen Rudolstadt den Ruth-Preis verliehen bekommen. Die Sängerin und Komponistin verstehe es, in die "Brücke zwischen westlicher und persischer Musik deutlich sichtbare und eigenständige neue Elemente einzufügen", urteilte die Jury.
Cymin Samawatie singt nach der Verleihung des Ruth-Preises beim Rudolstadt Festival | Bildquelle: Matthias Kimpel 2002 gründete Cymin Samawatie das Quartett Cyminology, das orientalische Musik mit westlicher Klassik und Jazz sowie mit Dichtungen alter persischer Meister kombiniert. Samawatie arbeitete mit den Berliner Philharmonikern zusammen, gründete 2013 den polynationalen Divan der Kontinente und kuratierte 2017 in ihrer Wahlheimat Berlin das Festival Female Voice of Iran. Der Ruth-Förderpreis geht in diesem Jahr an den in München lebenden Bassisten Dine Doneff und seine Duo-Partnerin, die Akkordeonistin Maria Dafka.
An vier Tagen traten beim 28. Rudolstadt-Festival auf 28 Bühnen rund 130 Bands und Solokünstler aus 48 Ländern auf. Zum 100. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit stand in diesem Jahr die baltische Republik Estland im Fokus. Die 29. Ausgabe des Rudolstadt-Festival findet im kommenden Jahr vom 4. bis 7. Juli mit dem Länderschwerpunkt Iran statt.
14. Juli / 15. Juli: Musik der Welt, jeweils 23.05 Uhr: ein musikalischer Streifzug durch das Festival Rudolstadt.
28. Juli: Festspielzeit, 20.05 - 22.00 Uhr: Best of vom Weltmusik-Festival - Konzertmitschnitte von Cymin Samawatie, die den Ruth-Weltmusikpreis erhalten hat, von dem mazedonischen Multiinstrumentalisten Dine Doneff, der griechischen Akkordeonistin Maria Dafka sowie von Ensembles wie Puuluup und dem Torupili Jussi Trio aus Estland.
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