BR-KLASSIK

Der Meister des Surrealen Tim Burton ist ein echter Teamworker und liebt es, mit vertrauten Kollegen zu arbeiten. Seit 1985 wich Komponist Danny Elfman (fast) nie von seiner Seite. Ausnahme waren die Musicalverfilmung "Sweeney Todd", für die die Originalmusik von Stephen Sondheim adapiert wurde und "Ed Wood" im Jahr 1994, denn da hatten sich beide tatsächlich zerstritten. Doch die "Ehekrise" wurde schnell und dauerhaft überwunden. Hier unser Best-Of der Zusammenarbeit von Tim Burton und Danny Elfman.

Pee-Wee's Big Adventure (1985)

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Clown Dream (From "Pee Wee's Big Adventure")

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Alles begann mit einer Band namens Oingo Boingo und einem Film über einen erwachsenen Kindskopf namens Pee-Wee, dem das Fahrrad gestohlen wird, und der auf der Suche danach eine abenteuerliche Reise durch die USA antritt.
Tim Burton hatte Danny Elfmans Band Oingo Boingo bei einem Konzert gehört und sich Elfman als Komponist für seinen ersten Langfilm gewünscht. Elfman, der keinerlei Erfahrung im Schreiben orchestraler Filmmusik hatte, hatte zunächst Zweifel. Dann aber bekam er Hilfe von seinem Gitarristen Steve Tarek der die Orchestrierung übernahm. Elfman sagt heute, als er zum ersten Mal ein Orchester seine Kompositionen spielen hörte, habe er die Gänsehaut seines Lebens bekommen.

Beetlejuice (1988)

"Beetlejuice", war wohl der erste gemeinsame Meilenstein von Burton und Elfman. Der Film ist ein herausragendes Beispiel für den typischen Tim-Burton-Stil: morbide Ästhetik, bizarre Gestalten, gruselige Handlung, virtuose Special-Effects und Masken, über weite Strecken lustvolle Sinnfreiheit, alles sieht wie eine abgedreht-überzuckerte Weiterentwicklung des deutschen Expressionismus aus. Die Musik von Danny Elfman entspricht dem umtriebigen Charakter des Titelhelden perfekt.
Für 2020 ist übrigens die Fortsetzung, "Beetlejuice 2", angekündigt – das wird dann der 20. gemeinsame Film von Tim Burton und Danny Elfman.

Batman (1989)

Dass Danny Elfman die Musik zu "Batman" beisteuern durfte, war bei weitem nicht selbstverständlich – die Studiobosse wollten nämlich John Williams. "Ich musste beweisen, dass ich dunkle, epische, bombastische Musik schreiben kann", erzählte Danny Elfman (in einem Interview vor der Tour mit seinen Tim Burton-Soundtracks 2014). Alles ging gut: "Als ich den Bossen mein Hauptthema auf dem Klavier vorgespielt habe, begann plötzlich einer theatralisch zu dirigieren." Damit war klar: Elfman hatte den Job. Und das zurecht.

Edward mit den Scherenhänden (1990)

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Edward Scissorhands - Ice Dance

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1990 beginnt eine besondere Ära des Fantasy-Kinos: Johnny Depp als Schauspieler, Tim Burton als Regisseur und der Filmkomponist Danny Elfman drehen gemeinsam fünf Filme. "Edward mit den Scherenhänden" war der erste Streich. Die Figur des künstlichen Menschen, der statt Händen eine Scherenkonstruktion hat, und damit nicht berühren kann, ohne zu verletzen, ist ein typischer Burton-Charakter: die unvergleichlich poetisch erschaffene Metapher von Burtons eigener Biographie: missverstanden und als schwarzes Schaf der Familie wuchs er als exzentrischer Außenseiter in einem amerikanischen Bilderbuchvorort auf. Danny Elfmans Klangwelt mit Vibraphon und Glockenspiel ist wohlig-warm, als ob die Geschichte in einer heilen Glaskugelwelt spielte.
PS: Kein Wunder, dass der Parfumhersteller Chanel da schwach wurde, und ein Thema aus der Filmmusik für eine Werbung einkaufte.

Nightmare before Christmas (1993)

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Jack's Obsession by Danny Elfman (Nightmare Before Christmas Live @ The Hollywood Bowl 10-31-2015)

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Die Arbeit an "Batman Returns", dem Sequel von "Batman", aus dem Jahr 1992 war eine schwere und chaotische Geburt gewesen, und enttäuscht von allem was während der Produktion passiert war, lehnte Danny Elfman die Mitarbeit an "Ed Wood" 1993/94 ab. Doch es dauerte nicht lang, da bereute Elfman seine Entscheidung: "Es war, wie wenn ich einen Zwilling verloren hätte". Noch im selben Jahr ergab sich mit "Nightmare before Christmas" Gelegenheit zur Versöhnung. Zwar ist Tim Burton NICHT der Regisseur dieses Puppen-Grusicals (er hat nur die Vorlage geliefert und war Produzent, die Regie hat dann Henry Selick besorgt), aber der Stop-Motion-Film darf hier dennoch nicht fehlen. Denn Danny Elfman hat sich in dem Musical richtig austoben können. Er besann sich sogar auf seine Wurzeln und sang höchstpersönlich die Titelrolle.

Big Fish (2003)

Danny Elfman sieht sich in der Zusammenarbeit mit Tim Burton nicht nur als Komponist, sondern auch als Psychologe. Burton nämlich sage nicht, wie er sich die Musik vorstellt, sondern nur, wann sie im Film einsetzen und wieder verschwinden solle: "Seiner Meinung nach soll man Musik nicht stundenlang analysieren und diskutieren, sondern eher intuitiv reagieren", erklärt Elfman.

Für "Big Fish" gelang dies mit Bravour, einfühlsam colorierte Elfman die Geschichte eines sterbenden Mannes, der seinem Sohn in blumigsten Farben seine Lebensgeschichte erzählt, die der nicht glauben will. Doch der Grat zwischen Realität und Fiktion ist schmal.
Dieser Score ist, zumindest was die Auszeichnungen anbelangt, wohl Elfmans erfolgreichster. Denn, traurig aber wahr: Danny Elfman hat (bislang) nie einen Oscar oder Golden Globe gewonnen. Aber für "Big Fish" heimste er immerhin Nominierungen für beide Preise ein.

Charlie und die Schokoladenfabrik (2005)

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Main Titles

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Der Film erzählt von fünf Kindern, die die Besichtigung einer geheimnisvollen Süßigkeitenfabrik gewinnen. Die ist weniger ein schnöder Herstellungsbetrieb als vielmehr ein bizarres Wunderland, in dem skurrile Zwerge, die Oompa Loompas, die Fäden in der Hand halten. Vier der fünf Kinder, also alle bis auf den Titelhelden Charlie, scheitern an ihren eigenen Charakterschwächen und werden – typisch morbider Burton-Humor – selbst zu Schokolade verarbeitet, von Kaugummi aufgeblasen oder wegteleportiert.
"Charlie und die Schokoladenfabrik" basiert auf einem Roman von Roald Dahl, der auch die Texte zu den fünf Musical-Nummern im Film beisteuerte. Und die wiederum sang Elfman dann zum teil selbst, er lieh nämlich allen Oompa Loompas seine Stimme.

Alice im Wunderland (2010)

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Danny Elfman - Alice's Theme (Alice in Wonderlan) (With Lyrics) [HD!]

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Zu den Filmen des kreativen Trios Depp-Burton-Elfman gehört auch eine komplette Neufassung von "Alice im Wunderland" – Johnny Depp spielt den verrückten Hutmacher in diesem farbenfrohsten Burton-Film überhaupt. Danny Elfman musste seine Musik allerdings schreiben, ohne die knallbunte Wunderwelt zu sehen. Da die Postproduktion noch im Gange war, lagen ihm nur Aufnahmen mit Green Screen im Hintergrund vor. Macht nichts, ihm gelang es, die Stimmung des fertigen Films, den er als eines seiner Lieblingsprojekte bezeichnet, perfekt einzufangen. Er übergoss die Traumwelt des berühmten Kinderbuchs mit lyrischer Musik und – typisch Elfman – mit den Stimmen eines Knabenchors.