Die Rolle des James Bond machte ihn zum Weltstar. Doch er konnte weitaus mehr als nur den Martini schlürfenden Geheimagenten. Am Samstag wurde bekannt, dass Sean Connery im Alter von 90 Jahren gestorben ist, wie die BBC berichtete. BR-KLASSIK erinnert an den schottischen Charakterdarsteller mit den schönsten Soundtracks aus seinen Filmen.
Bildquelle: picture alliance/dpa/Keystone
Er gewann den Oscar, wurde im Alter von 59 zum "Sexiest Man Alive" gekürt, im Alter von 69 zum "Sexiest Man of the Century" und im Jahr 2000 schlug ihn die Queen zum Ritter – Sean Connery hat viel erlebt und viel erreicht. Ursprünglich stammte der Junge aus Edinburgh eher aus ärmlichen Verhältnissen und hatte als Bademeister und Milchmann gejobbt, bis er dann dank Bodybuilding von der Filmwelt entdeckt wurde.
Mit Toupet, behaarter Brust und ziemlich trainiertem Körper begann Sean Connery 1962 seinen Siegeszug in der Paraderolle als James Bond. Sein letzter Auftritt – "Sag niemals nie" aus dem Jahr 1983 zählte nicht zur offiziellen Reihe – war der in "Diamantenfieber" von 1971. Bond Ur-Komponist John Barry schrieb dafür Shirley Bassey eine großartige Nummer auf den Leib, die alles in sich vereinte, wofür das Goldene-Sean-Connery-Bond-Zeitalter stand: der Song "Diamonds are forever" war auf doppelbödige Art sexy, cool und mit seinen funky Einlagen irgendwie modisch am Puls der Zeit …
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Diamonds Are Forever Opening Title Sequence
Eine legendäre Agatha-Christie-Verfilmung war 1974 "Der Mord im Orient-Expreß". Sean Connery gab den eleganten Colonel Arbuthnott, und damit einen der vielen Täter. Neben ihm brillierten im Krimi Ingrid Bergmann, Jaqueline Bisset und Lauren Bacall. Connery begann in dieser Rolle langsam Abstand von seinem Bond-Image zu nehmen. Der Soundtrack vom Hercule-Poirot-Klassiker war aus der Feder von Richard Rodney Bennett.
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Richard Rodney Bennett: Murder on the Orient Express
1987 spielte Sean Connery in "The Untouchables" den Streifenpolizist Jim Malone auf der Jagd nach Al Capone (Robert de Niro). Malone bringt seinem Kollegen, dem Polizeiagenten Eliot Nesse – dargestellt durch Kevin Costner – bei ersten Treffen den wichtigsten Grundsatz der Polizeiarbeit bei: "Man sorge dafür, dass man nach Dienstende lebend nach Hause kommt. Ende der ersten Lektion." Malone kam nicht lebend nach Hause – Sean Connery dafür aber mit seinem ersten und einzigen Oscar. Nominiert war auch Ennio Morricone für seine Musik zu "The Untouchables".
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The Untouchables Theme (Ennio Morricone)
Schon in den Bond-Filmen hatte Sean Connery sein Talent für Komik gezeigt und das schöpfte er auch später immer wieder aus: 1989 spielte er in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" Dr. Henry Jones Senior, der sich mit seinem Sohn Indiana auf die Gralssuche machte. Und dabei lieferte sich Connery mit seinem Filmsohn Harrison Ford witzige Wortgefechte zu Musik des legendären John Williams. Spannungsgeladen aber auch süffisant vertonte der z. B. die turbulente Verfolgungsjagd durch Venedig.
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The Indiana Jones Trilogy - 13. X Marks The Spot / Escape From Venice
30 Jahre nach seinem Bond-Debüt hatte Connery Toupet und Macho-Brust längst gegen silbernen Bart und würdevollen Haarkranz getauscht und spielte vor allem noble Herren, wie zum Beispiel König Arthur. 1995 hatte "Der Erste Ritter" Premiere, Richard Gere gab an Connerys Seite Sir Lancelot. Die Musik kam von Jerry Goldsmith und verlieh Sean Connerys Wandlung vom schießfreudigen Macho-Agenten zum obersten Edelmann der Filmwelt musikalisch Ausdruck.
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First Knight- Promise Me
Sendung: "Cinema" am 1. November 2020 ab 18:30 Uhr auf BR-KLASSIK