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Die besten Soundtracks zum Schulanfang Idealismus, Rebellion und Musical-Romantik

Die Schule bestimmt einen großen Teil des Lebens, und oft ist sie nur mit Humor zu ertragen - oder mit Musik. Zum Schulanfang haben wir die Soundtracks zu den besten und musikalisch interessantesten Schulfilmen zusammengetragen: Von den Pauker-Klassikern über "Dangerous Minds" und "Das fliegende Klassenzimmer" bis hin zum "Breakfast Club".

Zum Schulanfang | Bildquelle: Axel Heimken / dpa

Bildquelle: Axel Heimken / dpa

Musik als Ausdruck von Idealismus: Das fliegende Klassenzimmer (1954)

Voller Idealismus schilderte Erich Kästner in seinem Roman "Das fliegende Klassenzimmer" die Menschen seiner berühmten Internatsgeschichte. In Zeiten, in der strikte, fast schon militärische Disziplin in der Schule angesagt war, kreierte er die Utopie einer menschlichen Pädagogik, für die der für die Entstehungszeit revolutionär antiautoritär agierende Hauslehrer Justus steht. Die jugendlichen Protagonisten, über die der wacht, sind allesamt aufrechte, von humanistischen Werten und individuellen Leidenschaften getriebene Persönlichkeiten. Für sein Drehbuch der Romanadaption erfand Kästner die Figur des Ferdinand hinzu, der anstatt zu lernen oder zu essen immer nur Klavier spielt. So, wie Kästner der Romanfigur Johnny Trotz einen Teil des literarischen Schaffens - nämlich das Klassentheaterstück - zuschrieb, schrieb Filmmusikkomponist Hans-Martin Majewski dem klaviersüchtigen Ferdinand einen Teil der Partitur zu, nämlich die Musik zu eben jenem Theaterstück.

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Das fliegende Klassenzimmer - Titelmusik (Benedikt Waldheuer Piano Cover) | Bildquelle: Benedikt Waldheuer (via YouTube)

Das fliegende Klassenzimmer - Titelmusik (Benedikt Waldheuer Piano Cover)

Musik als Rebellion I: Musik, Musik - Da wackelt die Penne (1970)

Im Grunde war die Schule für viele immer schon eine Hassliebe. Auch in der Zeit, in der es das schöne Wort "Pauker" für ungeliebte Lehrkräfte noch gab, war die Schule notwendiges Übel und Musik ein adäquates Mittel der Rebellion. Die "Pauker-Filme" machten das schon in den 60ern und 70ern vor. Für die Reihe, "Die Lümmel von der ersten Bank" hatte Rolf Wilhelm als Titelmusik freche Variationen über den Humanisten-Klassiker "Gaudeamus igitur" geschrieben und in dreien der sieben Filme schmetterten Heintje und Peter Alexander richtige Gassenhauer. Und auch andere aktuelle Schlagerstars durften nicht fehlen. Hier ein, im Verhältnis zu den Nietnagel-Schinken, eher unbekannter Streifen, in dem Ilja Richter, Chris Roberts, Hansi Kraus und in einer Nebenrolle Howard Carpendale sich die Schule mit Musik - und leichter Bekleidung - erträglich machen.

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Musik, Musik da wackelt die Penne | Bildquelle: Gmundner76 (via YouTube)

Musik, Musik da wackelt die Penne

Musik als Rebellion II: School of Rock

Es geht auch andersrum: in "School of Rock" sind die Schüler diszipliniert, gebildet, anständig, und spielen klassische Instrumente. Doch Rocker Dewey, alias Jack Black, der sich aus Geldnot als Lehrer an der Privatschule eingeschmuggelt, bringt seinen Elite-Schülern bei, was Rock ist. Denn: er wurde aus seiner eigenen Band geschmissen und will die jetzt bei einem Band-Wettbewerb schlagen, und das mit seiner Schülertruppe. Also gilt es, aus denen wahre Rock-Rebellen zu machen: Es gibt Einheiten in Rock-Geschichte, Mimik- und Gestiktraining, und letztlich wird die Philosophie des Rock verinnerlicht: "den Bossen ein's auf Maul hauen". Die Kinderdarsteller spielten übrigens alle ihre Instrumente selbst. Hier der legendäre Auftritt beim Wettbewerb.

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School Of Rock -Zach's Song [HD] | Bildquelle: Rohit Benny Jacob (via YouTube)

School Of Rock -Zach's Song [HD]

Musik als pädagogisches Mittel: Sister Act II

Whoopie Goldberg kehrte 1993 in "Sister Act II - Back in the Habit" in die Nonnentracht zurück und zwar als Lehrerin einer Problemklasse. Aus der machte sie einen Chor und verhalf den benachteiligten Jugendlichen zur Selbstfindung - allen voran der von Lauryn Hill gespielten Rita. Die hat den intensiven Wunsch und das Talent, Sängerin zu werden, aber aus Angst vor der sozialen Unsicherheit die mit dem Job einherginge, traut sie sich nicht rauszulassen, was in ihr steckt. Schwester Mary-Clarence inspiriert sie mit einem Buch von Rainer Maria Rilke und natürlich mit mitreißender Musik. Rita und ihre Klassenkameraden wachsen schließlich eng mit ihrer Lehrerin zusammen und auch über sich hinaus:

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Sister Act Oh Happy Day HD | Bildquelle: pepijn pi (via YouTube)

Sister Act Oh Happy Day HD

Musik als Millieu-Studie: Dangerous Minds

Zwei Jahr später: ungefähr die gleiche Geschichte wie in Sister Act II, aber ein bisschen tougher: Michelle Pfeiffer alias Louanne Johnson versucht (auch) mit pädagogischen Methoden eine Klasse perspektivloser Jugendlicher aus sozial schwachen Vierteln auf den rechten Weg zu bringen. Ihre Waffen: Bob-Dylan-Texte, Karate-Stunden und ihre natürliche Autorität als ehemalige Marinesoldatin. Der Song, der im Vorspann die Handlung in einem kriminellen Millieu verortete, nämlich "Gangsta's Paradise" von Coolio, war eine Neuinterpretation des Stevie Wonder Klassikers "Pastime Paradise". Den kennt heute kaum jemand mehr, denn Coolio landete mit seinem Song einen derartigen Welterfolg, dass er auch heute noch Synonym zu dem Film ist.

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Coolio - Gangsta's Paradise (Dangerous Minds Soundtrack) | Bildquelle: BestMovieSongs (via YouTube)

Coolio - Gangsta's Paradise (Dangerous Minds Soundtrack)

Musik fürs hässliche Entlein: Eine wie keine

High School Filme gibt’s natürlich tausende, und die funktionieren immer gleich: ein Sterber oder eine Streberin werden von den Cheerleadern und Quarterbacks ignoriert oder ausgelacht, und dann kommt die Obercheerleaderin, weil sie eine Wette verloren hat, und nimmt der Kunst-interessierten Sweatshirt-Trägerin die Brille ab, darum sieht sie auf einmal irre gut aus, wird vom Quarterback endlich beachtet und zur Homecoming Queen gekürt. Individualismus zählt nicht viel im Highschoolfilm eher Anpassung an den Mainstream... Aber manchmal kommen hübsche Songs dabei rum, so wie in „Eine wie keine“ von 1999 – Kiss me.

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Sixpence None The Richer - Kiss Me (She's All That official music video) | Bildquelle: Zsolt Flammer (via YouTube)

Sixpence None The Richer - Kiss Me (She's All That official music video)

Musik als Mittel der Suspense: Carrie - Des Satans jüngste Tochter

"Carrie" ist quasi der Gegenpol zu "Eine wie keine": ein trashiger Horror-Streifen über eine Außenseiterin an der Highschool, die nicht nur von ihrer fundamental-christlichen, psychopathischen Mutter genervt wird. Auch von ihren Mitschülern wird sie übelst gemobbt. Sie rächt sich dann, nachdem sie beim Abschlussball aufs heftigste bloßgestellt und mit Schweineblut übergossen wurde, indem sie ihre telekinetischen Fähigkeiten einsetzt, um alle umzubringen und alles anzuzünden. In diesem Film brachte de Palma den Einsatz der Suspence (das von Hitchcock etablierte Prinzip, Spannung dadurch aufzubauen, dass die Zuschauer mehr wissen als die Figuren im Film) zur Perfektion. Und er erfand auch eine ganz neue Bildsprache, die nicht nur den Stil der Thriller der 70er prägen sollte, sondern auch heute noch Verwendung findet: die Rede ist vom Splitscreen. Und für eine Zersplitterung der Wirklichkeit sorgte auch die Musik von Pino Donaggio. Zwischen Ballmusik und Psychothriller springt sie hin und her - und setzt in dem Moment, wo es am wirkungsvollsten ist, auch komplett aus.

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Carrie (1976) - Original Trailer | Bildquelle: The Trailer Guy (via YouTube)

Carrie (1976) - Original Trailer

Musik als Vermarktung: High School Musical I-III

Wunderschöne Schülerinnen und Schüler einer High School mit Wissenschaftsclub, Basketballteam und Musical-Gruppe entdecken durch wunderschönen Gesang, wie wunderschön die anderen, wie wunderschön sie selbst und wie wunderschön das Leben ist. Und das Publikum entdeckte dann, wie wunderschön so ein Film über wunderschöne, wunderschön singende Teenies sind, woraufhin die Produzenten die Bestätigung fanden, wie wunderschön es ist, das alles zu vermarkten: denn der Soundtrack zu "High-School-Musical" verkaufte sich 3,7 Millionen mal und war damit das meistverkaufte Album in den USA im Jahr 2006. Beim Verkaufsstart erreichten gleichzeitig neun der zehn Lieder aus dem Film die Single-Charts!
Und so entstanden alsbald zwei weitere wunderschöne Teile von High School Musical (und ein bestimmt wunderschöner vierter Teil ist gegenwärtig in Planung).

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High School musical - We're all in this together | Bildquelle: Dalia. (via YouTube)

High School musical - We're all in this together

Nachsitzen mit Anspruch: Breakfast Club

Die Story des Breakfast Club ist schnell erzählt: Fünf zum Nachsitzen verdonnerte Schüler müssen samstags in die Schule und freunden sich trotz anfänglicher Differenzen an. Der Wunsch nach Freiheit findet im "Breakfast Club" seinen Ausdruck in Provokationen gegen den betreuenden Lehrer und durch das Rauchen von Joints. Und echten Tiefgang bekam der Film, weil er in den Gesprächen der Jugendlichen, die sich in einem Aufsatz Gedanken machen sollen, wer sie eigentlich sind, kammerspielartig das gemeinsame Problem aller erkennbar macht: Den Erwartungen und dem Druck der Außenwelt gerecht zu werden bzw. standzuhalten.
Das Ganze wurde von zeitgemäßer 80er-Jahre Synthiemusik flankiert: Für die Hymne "Don't you forget about me" war ursprünglich übrigens Billy Idol als Interpret vorgesehen gewesen, der aber lehnte - aus welchen Gründen auch immer ab - und so wurde der Song ein Megahit für die Simple Minds.

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Breakfast Club Ending Scene | Bildquelle: Netflix Reviews Online (via YouTube)

Breakfast Club Ending Scene

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